Ein paar Fakten zur Diskussion um die Solarenergie 22. Oktober 201022. Oktober 2010 Auf der Seite der Bundesnetzagentur gibt es EXCEL-Listen, in denen jede registrierte Solaranlage mit ihrem Standort (Postleitzahl) und ihrer Größe (kWp) aufgeführt ist. Die Anzahl der im Zeitraum Januar bis August 2010 neu registrierten Anlagen beträgt 173.377 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 4.882.798 kWp. In den Postleitzahlgebieten 28237 und 28239 wurde davon genau eine (!) Anlage mit 1,9 kWp neu registriert. 1,9 kWp sind etwa 16 qm Fläche an Solaramodulen. Das ist so gut wie nichts. Generell ist der Zubau in Bremen äußerst gering. Die mit Abstand meisten Solaranlagen werden in Bundesländern mit höherer Sonneneinstrahlintensität — etwa Bayern und Baden-Württemberg — installiert. Dazu werden sehr viele Anlagen von landwirtschaftlichen Betrieben auf Stalldächern etc. installiert, wie man bei einem Ausflug in das niedersächsische Umland unschwer feststellen kann. Dito gibt es einige Grossanlagen auf Konversionsflächen (verseuchte Böden, ehemalige Militärflächen etc.) in Ostdeutschland. Wertet man die Daten weiter aus, so stellt man fest, das der Anteil der Anlagen mit einer Größe bis zu 5 kWp (= ca. 40 qm Solarmodule) nur bei ca. 1,5 % der neu registrierten Leistung liegt. Nimmt man die Anlagen bis 10 kWp (= ca. 80 qm Solarmodule) hinzu, so kommt man auf ca. 10 % der neu registrierten Leistung. D.h., das der Zubau nur in einem sehr geringen Maße von privaten kleinen Dachanlagen kommt. Der Großteil entfällt auf Solaranlagen auf Freiflächen und eben z.B. größeren Dachinstallationen auf Stallungen oder Dächern von Logistikzentren. Der oft gehörte Satz, das hier “der Villenbesitzer” zu Lasten des “Hartz4-Empfängers” investiert, entbehrt also jeder Grundlage. Daher sollte auch kein Privatmann — gerade in Bremen — ein schlechtes Gewissen haben, wenn er sich eine Solaranlage auf das eigene Dach setzt. Aus den statistischen Daten kann man eher ersehen, das das Bundesgebiet für den Süden Deutschlands zahlt. Und das sich der Landwirt sein Geld, das er beim niedrigen Milchpreis nicht mehr bekommen kann, nun z.B. via Solaranlage über den Strompreis vom Endverbraucher holt. Sollten die Kosten für die Solarinstallationen auch nach den Kürzungen im Jahr 2011 und z.B. nach der Herausnahme von Freiflächenanlagen auf Agrarflächen aus der Förderung als zu hoch eingeschätzt werden, kann man der Politik nur raten, auf keinen Fall eine Deckelung beim Zubau einzuführen. Denn die würde gerade “den kleinen Mann” treffen, der versucht, sich mit einer kleinen Solaranlage mit Eigenverbrauch etwas unabhängiger von den Stromkonzernen zu machen. Die richtige Maßnahme wäre dann, große Freiflächenanlagen vollkommen aus der Förderung zu nehmen oder die Förderhöhe einer Dachanlage auf z.B. 100 kWp zu begrenzen. Bei Variante 1 würde man ca. ein Drittel der Einspeisevergütungen sparen, bei Variante 2 fast zwei Drittel. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen