Informationsveranstaltung Migration und Bildung am 14.03.2013 16. März 201329. Januar 2014 mit den Sozial- und Bildungsausschüssen der Stadtteilbeiräte Gröpelingen und Walle sowie zahlreichen Schulvertretern. Die Bildungsbehörde hatte Schulstatistiken und andere Statistiken — siehe in der Spalte rechts den Verweis zu den “Bremer Baublöcken” — unter o.g. Motto ausgewertet. Für Menschen die sich länger mit dem Stadtteil beschäftigen, sind die Ergebnsse nicht neu. Gemeinsam wurde festgestellt, das man aus den Zahlen zwar eine hohe Migrationsrate und unterdurchschnittliche Bildungsabschlüsse im Stadtteil erkennen kann, aber darin kein Zusammenhang besteht. Denn es gibt auch andere Stadtteile mit einer erhöhten Migrationsrate und gleichzeitig überdurchschnittlichen Bildungsabschlüssen. Platt geschrieben: Wenn nach Gröpelingen vornehmlich ungelernte Menschen als Werft- oder Stahlarbeiter zugezogen sind, nach Schwachhausen z.B. aber Akademiker aus Flüchtingsländern wie dem Iran, dann wundert ein unterschiedlicher Bildungserfolg der Kinder nicht. Denn der Bildungserfolg ist nunmal im Schnitt wesentlich vom Elternhaus abhängig — Ausnahmen gibt es immer. Der Autor stammt selbst aus einer Familie, wo der Vater ungelernter Bauarbeiter war. Alle 3 Kinder haben letztlich das Fach(Abitur) erlangt, 2 haben studiert. Das wäre ohne Interesse der Eltern an der schulischen Leistung und z.B. täglichem nachmittäglichen Leseübungen während die Mutter im Haushalt oder Garten arbeitete, nicht möglich gewesen. Sprechen aber die Eltern kein Deutsch, dann fehlt so eine Unterstützung durch das Elternhaus und muss durch Förderunterricht in den Schulen ergänzt werden. Gibt es diese Unterstützung nicht, dann muss der Schüler von Beginn an selbst höchstmotiviert zum Lernerfolg sein. Ist er das nicht, ist das Scheitern in der Schule vorprogrammiert. Es ist eher so, das “Armut und Bildung” und nicht “Migration und Bildung” zusammen hängen. Es gibt im Stadtteil Baublöcke in denen 90 % der Kinder aus Familien mit SGB-II-Bezug kommen. Aus unserer Sicht ist es deshalb wichtig, das die Problemlage über die Zuständigkeit des Bildungsressorts hinaus gesehen wird. Z.B. darf es nicht sein, wenn mit Blick des Jobcenters auf die unter 25jährigen die älteren SGB-II-Empfänger vergessen werden. Auch z.B. Menschen von 25 bis vllt. sogar über 50 Jahre müssen noch für eine Berufsausbildung in Frage kommen. Das die mangelnden deutschen Sprachkenntnisse der Eltern oder die mangelnde Beschäftigung der Eltern mit ihren Kindern eines der Hauptprobleme ist, wird am Umstand deutlich, das ein extrem hoher Anteil der Erstklässler eine Sprachförderung benötigt. Hier muss man dann vllt. doch ein verpflichtendes letztes Kindergartenjahr andenken. Trotzdem sind solche statistischen Auswertungen wohl wichtig, um auf der Entscheidungsebene die notwendigen Ressourcen bereitzustellen. Von verschiedenen Schulvertretern wurde das Auslaufen der Stellen der zusätzlichen Schulsozialarbeit aus dem 2012er Bildungs- und Teilhabepaket der Bundesregierung Ende 2013 thematisiert. Der Rückzug des Bundes aus der Bildungsfinanzierung im Rahmen der Neuordnung der Bund-Länder-Finanzordnung war ein ganz schwerer Fehler und muss — eben nicht nur mit Blick auf die Universität — dringend korrigiert werden. Auch wurden die Schwierigkeiten in der Praxis bei der Inklusion deutlich. Ein — wie schreibt man es neutral? — nicht teamfähiger Schüler — kann den gesamten Unterricht lahmlegen. Der Umgang mit solchen Schülern bedarf offensichtlich weiter der Nachsteuerung im Inklusionskonzept. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen