Grüne Beiratsfraktion befürchtet Verkehrszunahme im Heerstraßenzug 16. Juli 2006 16.07.2006. “Wir nehmen zur Kenntnis, dass trotz einstimmiger Ablehnung im Beirat die SPD- und CDU-Vertreter in der Bürgerschaftsdeputation bei Gegenstimme der Vertreterin der Grünen für die Fahrbahnvertiefung im Tunnel an der Ritterhuder Heerstraße gestimmt haben. Offenbart diese Entscheidung doch die wirkliche Verbundenheit zum Stadtteil, über die auch das generöse Ausgießen von einigen tausend Euro an Sondermitteln — etwa im Grünzug West — nicht hinwegtäuschen kann”, kommentiert der grüne Fraktionssprecher Helmut Kasten. Der Beschluss bleibt auf dem ersten Blick unverständlich, da das Gewerbegebiet Riedemannstr. durch die Sanierung des dortigen Tunnels für den Zugang durch Fernverkehrs-LKW über die Hafenrandstr. zugänglich gemacht wurde. Ebenfalls werden durch die im Bau befindliche Autobahnanbindung Schragestr. die im gleichnamigen Gewerbegebiet ansässigen Betriebe erstmals ohne Höheneinschränkung komfortabel erreichbar sein. “Der Investor am Bahnhofsvorplatz hat die Aufgabe, ein örtliches Wohn- und Geschäftszentrum und keinen Trucker-Treffpunkt zu bauen”, merkt der grüne Beiratsvertreter im Bauausschuss Dieter Steinfeld bissig an. Die Versorgung des Zentrums mit den üblichen Distributions-LKW’s durch den Tunnel ist auch mit der vorhandenen Bauhöhe gesichert, meint der Vertreter. Sinn macht diese Entscheidung aber im Zusammenhang mit der Verzögerungstaktik der Behörden bei der Umsetzung der Verkehrsberuhigung im Heerstraßenzug. Diese Kompensationsmaßnahme zum Bau der Hafenrandstraße ist ein Resultat eines außergerichtlichen Vergleichs. In dessen teilweiser Umsetzung erfolgte z.B. im Jahr 2004 der Umbau der Kreuzung “Auf den Delben”. Erfolgt keine vollständige Umsetzung, droht der Stadt die Wiederaufnahme des Gerichtsverfahrens. Der Beirat selbst hat eine kostengünstige Planungsvariante entwickelt und im Juni 2005 dem Amt für Straßen und Verkehr (ASV) vorgestellt. Seitens des ASV wurde seinerzeit eine Feinplanung zugesagt und bei Rückfragen sogar der Fortgang der Planung vermeldet. In öffentlichen Beiratssitzungen wurden zahlreiche Anfragen aus der Bevölkerung und selbst der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen nach einer gefahrloseren Einbiegemöglichkeit von Nebenstraßen auf den Heerstraßenzug immer auf diese anstehende Planumsetzung verwiesen. Da der Beirat nach über einem Jahr Planungszeit jetzt eine konkrete Berichterstattung über den Entwicklungsstand beim ASV angefordert hat, teilt das ASV mit, das es keine vorstellbare Feinplanung gibt. Dieser skandalöse Vorgang lässt bei den grünen Beiratsvertretern die Vermutung aufkommen, dass im Hintergrund offenbar an einer LKW-gerechten Straßenführung im Heerstraßenzug mit Anbindung an die Autobahn gearbeitet wird. “Wir Grünen wollen diese möglichen Planungen frühzeitig aufdecken und den betroffenen Bürgen bekanntmachen. Wir fordern die zuständigen Entscheider auf, unverzüglich den Beschluss zur Straßenvertiefung im Tunnel Ritterhuder Heerstr. zurückzunehmen und die vorliegende Planung zur Verkehrsberuhigung im Heerstraßenabschnitt jetzt endlich umzusetzen”, heisst es in einer Presseerklärung der grünen Beiratsfraktion. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen