Beiratssitzung vom 13.11.2013 14. November 2013 Anwesend waren abzüglich der geladenen Gäste und der Beiratsmitglieder ca. 15 Bürger. Als kultureller Beitrag wurden diesmal 2 Filme des 1. Oslebshauser Kurzfilmfestival gezeigt. Der Bürgerverein Oslebshausen machte auf den schlechten Zustand des vielbefahrenen Radwegs im Grünzug West in Höhe der Schule Oslebshauser Heeerstr. aufmerksam. Dort bilden sich ziemlich große Regenpfützen. Durch die Entwidmung und Entsiegelung der bisher parallel laufenden Asphaltstrecke “Am großen Heck” wird das Problem dringlicher. Aus dem Publikum gab es einige Berichte zu Schmutz- bzw. Lärmauffälligkeiten. Im Nachhinein ist dazu meistens nichts zu sagen. Es hilft nur, sich in einem solchen Fall Standort, Uhrzeit, Dauer, Windrichtung, Art der Belästigung zu notieren, evtl. Staubrückstände o.ä. in einem Beutel zu sichern und sich an die Gewerbeaufsicht zu wenden. Hilfreich ist auch, wenn man die Möglichkeit hat bei Geruchsbelästigungen selbst der Windrichtung zu folgen, um die mögliche Quelle einzuschränken. Der Stadtteilbeirat hatte erreicht, das die Umweltmessstation von der Gohgräfenstr. in den Menkenkamp verlegt wurde. Messauffälligkeiten gab es dort bisher nicht. Die Vertreter von Arcelor Mittal nannten nocheinmal kurz die durchgeführten Maßnahmen “Modernisierung Giesshalle” und “Konvertergasnutzung”. Diese Maßnahmen haben zu 30 % Staub- bzw. 40 % NOx-Reduzierung geführt, was auch die besonders betroffenen Anwohnergruppen aus Seehausen und Burg-Grambke zur Kenntnis genommen haben. Vorgestellt wurde das aktuelle Projekt Hüttengaskraftwerk. Die erste Teilgenehmigung für die Baufeldvorbereitung gab es dafür Anfang des Jahres. Ziel ist ein flexibler Einsatz von Erdgas, Konvertergas und Gichtgas für den eigenen Strom- und Wärme(Dampf)bedarf. Von den 1.400 GWh jährlichen Strombedarf sollen rechnerisch 1.000 GWh zukünftig selbst erzeugt werden. Das Investitionsvolumen wurde auf ca. 200 — 250 Mio. Euro taxiert — in der Spitze würden 600 Mitarbeiter auf der Baustelle arbeiten. Die CO2-Einsparung läge bei 60.000 T pro Jahr. Mit welchem Partner der Betrieb durchgeführt werden würde, ist derzeit offen. Z.Zt. betreibt die swb AG noch eines der beiden älteren Gichtgaskraftwerke. Die Investitionsentscheidung an sich ist auch noch nicht gefallen, da der gesetzliche Rahmen — Stichwort EEG-Umlage, Eigenstromerzeugung, KWG-Gesetz — passen muss. Das Bremer Werk steht — jetzt mal im Gegensatz zur von der EEG-Umlage befreiten BSAG — im internationalen Wettbewerb. Die Energiekosten sind in einem Stahlwerk ein ganz entscheidender Kostenpunkt im Wettbewerb. Wenn Arcelor Mittal das neue Kraftwerk ohne die swb AG betreibt, hätte dies angesichts der dann bei der swb AG nicht mehr erzeugten Strommengen ggf. Auswirkungen dort. Danach berichtete die swb AG über das Kraftwerk Hafen. Der Betrieb des Mittelkalorikkraftwerks mit seinen 300.000 Tonnen Eingangsvolumen hat sich mittlerweile eingespielt. Es gibt in Deutschland mehr Kraftwerke als passende Eingangsstoffe, so dass die swb AG auch Abfall importiert. Im Sommer fiel dies auf, da aus England angelieferter Abfall nicht richtig verpackt war bzw. der Umfang der Anlieferung nicht zur Verbrennungsmenge passte und es so zu einer Fliegenplage kam. Daraus hat man lt. dem Leiter des Hafenkraftwerks gelernt. Das Projekt “Retrofit Block 6” mit einem Investitionsvolumen von 47 Mio. Euro ist abgeschlossen worden. Der Wirkungsgrad dieses mit Steinkohle betriebenen Kraftwerks aus dem Baujahr 1979, das auch für die Fernwärme im Bremer Westen sorgt, konnte von 36 auf 40 % gesteigert werden, die Leistung stieg von 300 MWe/39 MWth auf 330MWe/39MWth. Zudem konnte die Flexibilität erhöht werden, was beim Einspeisevorrang der Erneuerbaren Energien wichtig ist. Denn Photovoltaikstrom lässt sich anhand der Sonnenscheindauer recht gut prognostizieren, aber der Wind ist relativ schlecht vorherzusagen und so muss die Kraftwerkleistung häufiger und schneller rauf- und runtergeregelt werden. Ende des Jahres wird der Block 5 am Hafenkraftwerk abgeschaltet. Dadurch werden sich die Emissionen am Standort um etwa 30 % reduzieren. Man kann dies als Erfolg der maßgeblich von Bündnis 90 / DIE GRÜNEN auf der Bundesebene eingeleiteten Energiewende bezeichnen. Natürlich heisst das auch, daß Arbeitsplätze bei den fossilen Energieträgern verloren gehen. An Anträgen aus dem Beirat gab es einen einstimmig angenommen Antrag zum Schiffbauerweg der fordert, das BremenPorts im Zuge der Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft möglichst schnell für eine bessere Beleuchtung der Straße sorgen soll. Wie zu erfahren war, ist es seltsamerweise wohl so, dass die Umbaumaßnahmen im Schiffbauerweg noch nicht begonnen haben, obwohl der Betrieb noch in diesem Jahr aufgenommen werden soll — ??? Dann wurde einstimmig eine Initiative des Gesundheitstreffpunkts West unterstützt, die den Erhalt des Balance-Lokals von quirl in der Lindenhofstr. fordert. Abschließend gab es einen Antrag zum Westbad. Im Kern ging es im mehrheitlich angenommenen Beschluss darum, das das Westbad im Zuge einer möglichen Unibadsanierung nicht hinten runterfallen darf. Derzeit ist es so, das vom Sportressort Reparaturen zur Aufrechterhaltung des Betriebes — siehe die Reparatur des Hubbeckens im Kleinbad — zugesagt wurden. Eine Sanierung ist nicht in Sicht. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen