Verkauf der Reihersiedlung 1. Juni 2016 Einem Medienbericht am Wochenende im Kurier am Sonntag konnte man entnehmen, das die Reihersiedlung von der Vonovia AG an die Wohnungshilfe e.V. für einen symbolischen Kaufpreis (1 Euro?) an die Wohnungshilfe e.V. verkauft wurde. Zielgruppe der Wohnungshilfe e.V. sind laut ihrer Intenetseite sozial benachteiligte Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Wohnungslose, Haftentlassene, suchtkranke und drogenabhängige Menschen, benachteiligte Jugendliche. Es ist also eher nicht davon auszugehen, das Bewohner der heutigen Siedlungen in der Holsteiner Straße 165 — 205 A und am Sacksdamm/Alte Landwehr in die Reihersiedlung umziehen werden. Verwunderlich ist, das die mit Abstand schlechteste Siedlung saniert werden soll, während genau das die Vonovia AG für den viel besseren Bauzustand in den beiden anderen Siedlungen als wirtschaftlich nicht möglich darstellt. Sollte es im Hintergrund Überlegungen gegeben haben, das man “als Goodwill” den Standort mit den wohl geringsten Grundstückspreisen erhält und dann die beiden anderen Standorte — auch ohne politisch Lärm zu verursachen — abreissen kann, dann kann solch eine Überlegung nur in Unkenntnis der Sachlage geschehen sein. Der Stadtteilbeirat war nicht in die private Verkaufsaktion eingebunden. In Zeitungsberichten ist es leider meist so, das man nur unvollständig wiedergegeben wird. Auch wir als Grüne Gröpelingen wissen nicht, was die Wohnungshilfe e.V. konkret plant. Unsere baupolitische Sprecherin Christina Vogelsang meint: “Ich bin zwiegespalten. Als Mitglied des Aktionsbündnisses Menschenrecht auf Wohnen freue ich mich für die Bewohner der Reihersiedlung, die dort wohnen bleiben wollen. Als Sachkundige Bürgerin des Bauausschusses in Gröpelingen dagegen sehe ich großen Gesprächsbedarf hinsichtlich des Konzepts der Wohnungshilfe und denke wir sind alle gespannt darüber mehr zu erfahren. Die Siedlungen in der Holsteiner Straße und des Sacksdamms sind wesentlich besser erhalten und es ist fraglich, ob es die beste Lösung ist, ausgerechnet die Siedlung mit dem größten Sanierungsbedarf zu retten.” Immerhin ist es bereits heute so, das der Verein eine Reihe von Wohnungen bremenweit — auch im Bremer Westen — betreibt und Probleme im direkten Umfeld der Häuser nicht bekannt sind. Hingegen wurde zuletzt wieder von Radio Bremen TV die hohe Arbeitslosigkeit und Armut in Gröpelingen thematisiert; stabilisierte Menschen ziehen weg und laufend kommen neue arbeitslose Menschen hinzu, wie die Zahlen des Jobcenters West belegen. Die ganze Stabilisierungsphase und das wieder-in-Arbeit-bringen kommt also in der Statistik nicht an und die Langzeitarbeitslosigkeit in Gröpelingen bleibt unverändert sehr hoch. Sollte die Reihersiedlung noch ausgebaut werden, dann könnte es dort deutlich über die heutigen 50 (zu ca. 80 % leerstehenden) Häuser geben, was wiederum schon ein merklicher Faktor wäre. Es soll demnächst ein erstes Treffen von Beiratsvertetern mit dem Verein geben, um sein Konzept für die Reihersiedlung zu erfahren. Erst dann ist eine Bewertung der Vorgänge möglich. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen