Nachdenkliches 8. August 2018 Angesichts der seit Wochen anhaltenden — ja — Dürre, kann man schon in’s Grübeln kommen. Der Rasen verdorrt, Obst und Gemüse im Garten wächst nur mit permanenten Gießen, man schwitzt unablässig, die Tiefkühltruhe ist kurz vor dem technischen K.O., die kommende Wasser- oder Stromrechnung möchte man gar nicht sehen. Aber das sind irgendwie noch die geringsten persönlichen Auswirkungen. Landwirte stehen vor ganz harten Zeiten. Einige mussten wegen Futtermangel schon Tiere notschlachten. Wenn es jetzt nicht abkühlt, soll ein großes Fischsterben in den Flüssen einsetzen. Es sterben mehr ältere Menschen mit den Hitzefolgen. In Bremen sterben mehrere Menschen beim Baden. Immerhin soll es in Bremen noch genügend Trinkwasser geben. Allerdings sollen Bewohner z.B. im Verdener Raum auf Bremen nicht gut zu sprechen sein, weil die Großstadt ihnen buchstäblich “das Wasser abgräbt”. Wie wird es, wenn auch die nächsten Frühlinge und Sommer so werden wie in 2018? Dann dürfte unsere komplette bisherige Lebensweise auf dem Prüfstand stehen, weil sich dann mit einer Wasserrationierung einiges ändert. Man kann dazu Berichte aus Südafrika lesen, wo die Wasserrationierung nach dem Ausbleiben von Regenfällen bereits umgesetzt wurde. “Einfach so mal Duschen” ist dann vorbei. “Der leicht feuchte Waschlappen erlebt dann als Alternative ein Revival.” SPON bringt dazu heute eine Kolumne mit der Fragestellung: Die Welt nähert sich dem Abgrund, doch statt zu handeln, stecken wir den Kopf in den trockenen Sand. Warum weckt der mögliche Untergang der Menschheit so wenig Interesse? http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/klimawandel-die-katastrophe-haette-verhindert-werden-koennen-a-1221528.html Die Folgen des Klimawandels scheinen so erschreckend und verstörend zu sein, das viele Menschen sie lieber nicht wissen wollen. Lieber selbst noch angenehm leben bis man stirbt und die eigenen Kinder wird es vllt. auch noch nicht treffen. Die Urenkel … hmmm … zu weit weg. Wenn große Küstenstädte von der Landkarte verschwinden, dann produziert das Fluchtbewegungen in einem Ausmaß, die wir heute gar nicht erfassen können und wogegen die gesehenen Fluchtbewegung aus Syrien, Afghanistan und einigen Ländern Afrikas nach uns gering sind. Wenn große Teile des ländlichen Raums von z.B. Brandenburg nicht mehr für den Getreideanbau genutzt werden können, sondern wie die Münchener Rückversicherung erwartet allenfalls für den Olivenbaumanbau, dann wird allein auch das große Fluchtbewegungen innerhalb Deutschlands auslösen. Fluchtursachen bekämpft man nicht, indem man sich selbst einzäunt, wie es Parteien wie die AfD und andere vorschlagen. Den Klimawandel begegnet man auch nicht mit Leugnen, wie es ein US-Präsident Trump macht. Und wenn die aktuelle Bundesregierung ihre selbst aufgestellten CO2-Einsparziele als unerreichbar darstellt, dann kaschiert das nur das jahrelange unzureichende Bemühen auf diesem Gebiet. Die CSU hat jahrelang den Stromleitungsausbau blockiert. CDU/CSU/SPD blockieren den weiteren Ausbau der Windkraftenergie auf dem Meer und an Land sowie “auf jedem Dach Solarmodule” und lassen stattdessen die Braunkohlekraftwerke ohne Abbaupfad weiter laufen. Weniger Fleischkonsum kann auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz sein — null Initiativen auf diesem Gebiet. Usw. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen