Mögliche Bahnwerkstatt für das Expresskreuz HB/NDS in Oslebshausen 14. Februar 202118. Februar 2021 Das Häfenressort hat ein Informationspapier mit den Fakten zum derzeitigen Stand zusammengestellt. Die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) hat 33 Elektro-Doppelstock-Triebwagen für das Expresskreuz Bremen Niedersachsen und deren Wartung ausgeschrieben. Optional sind zwei weitere Lieferungen von bis zu 13 Triebzügen. Eine weitere Option ist die Lieferung von 60 weiteren Triebzügen für andere Netze der LNVG in Niedersachsen, die dann logischerweise auch nicht in Bremen gewartet werden würden. Bei dieser Variante wird erhofft, das sie für den Steuerzahler günstiger ist als die Ausschreibung zuvor des Fahrbetriebes inkl. Stellung der Züge. Nach dem Liefer- und Wartungsvertrag erfolgt somit dann noch eine Ausschreibung wer mit den Zügen fährt. Da dabei nicht mehr die Züge finanziert werden müssen, erhofft sich die LNVG mehr Bieter für den dann reinen Fahrbetrieb. Man kann dann nur hoffen, das derjenige der dann den Zuschlag für den Fahrbetrieb erhält, auch qualifiziert und gut organisiert ist. Für die Wartung der Züge kommt in Oslebshausen eine Gesamtfläche von ca. 7 Hektar in Betracht. Einmal handelt es sich um die Fläche am Ende der Straße Reitbrake hinter der Firma Nehlsen und um eine Gleisanlage An der Finkenau. Die Flächen sollen im Falle des Falles nicht verkauft werden, sondern im Wege des Erbbaurechts für 30 (Bieter) plus 30 Jahre (LNVG) übertragen werden. Die Betriebsaufnahme wäre für Dezember 2024 geplant. Die im Flächennutzungsplan eingezeichnete und so nach unserer Meinung noch nicht hergestellte Waldfläche würde nur unbedeutend durch neu zu verlegende Gleise berührt werden. Hier warten wie noch auf die Antwort auf unseren Beiratsbeschluss zum Thema. Aus Sicht der Ressorts wäre eine Ansiedlung eine Aufwertung des Gewerbestandortes Riedemannstraße. Eine bisher nur unterwertig oder gar nicht genutzte Fläche könnte wieder bestimmungsgemäß als Bahnfläche genutzt werden. Der Streckenabschnitt ist bereits elektrifiziert und leistungsfähig für prognostiziert täglich ca. 20 Fahrten bzw. im möglichen zweiten Bestellschritt der LNVG ca. 30 Fahrten. Auch hochqualifizierte Arbeitsplätze würden im Land Bremen bleiben bzw. neu entstehen. Der Standort liegt ziemlich zentral im Streckennetz. Wichtig zu wissen ist, das der Engpassbereich im Schienenverkehr erst mit der zweigleisigen Strecke ab dem Bahnhof Oslebhausen Richtung Burg beginnt. Dafür laufen die Planungen für den Ausbau der Strecke, was mit den teilweise Wasserlagen und dem heutigen Bahndamm äußerst anspruchsvoll werden dürfte. Ab dem Hauptbahnhof ist die Strecke (meist) viergleisig. Überregionaler Verkehr hat auf der Strecke Vorfahrt — eine Verschiebung von Gütertransporten in die Nachtzeit wird nicht erwartet; ebenso keine Auswirkungen auf den Schienenpersonenverkehr. Insgesamt ist der Standort damit von der Leistungsfähigkeit besser geeignet als andere Standorte. Klargestellt wird, das auf den heutigen Bahnanlagen jeglicher Eisenbahnverkehr möglich ist. Es ist insofern eben für die Anwohner An der Finkenau seit Jahren ein Sonder- oder Glücksfall, das dies nicht (mehr) passiert. Für Neu- und Umbauten wäre ein Planfeststellungsverfahren bei der Baubehörde zu beantragen, was auch eine Umweltverträglichkeitsprüfung bedeuten würde. Die LNVG macht in der Ausschreibung umfangreiche lärm- und emissionsreduzierende Auflagen für die Bahnwerkstatt, die über die geltenden Lärmschutzvorgaben hinausgehen. Mit dem Planfeststellungsverfahren werden sämtliche Aspekte geregelt. Im Falle des Falle ist schon vor Einleitung des Planfeststellungsverfahren eine öffentliche Informationsveranstaltung vorgesehen. Es wird auch über Alternativstandorte geschrieben: Bremerhaven Grauwallring, Bremerhaven-Lehe, Oldenburger Kurve am Bremer Hauptbahnhof, ehemaliger Güterbahnhof am Bremer Hauptbahnhof, private Fläche im Bereich Bremen Findorff, Rangierbahnhof in Bremen Walle. Sie kommen allesamt wegen entweder zu geringer Fläche, keinen Kapazitäten oder anderen Planungen nicht in Frage. Weitere mögliche Flächen sollen aber auch im Rahmen der Planfeststellung ausgeschlossen werden müssen. Da wäre aus unserer Sicht der Blick auf die DB-Flächen in Sebaldsbrück zu richten. Wobei sich ggf. die Deutsche Bundesbahn auch weigern könnte Konkurrenten zu fördern. Insgesamt kann man festhalten, das der Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs ein wesentliches Ziel aller relevanten Parteien ist. Mehr oder bessere Züge bedeuten auch mehr bzw. neue Wartungshallen. Alternativstandorte im Land Bremen als zentralen Verkehrspunkt werden von den Bietern bisher nicht gesehen. Daher muss man davon ausgehen, das der Standort Reitbrake/An der Finkenau wohl gut im Rennen liegen könnte. Was aber längerfristig betrachtet keineswegs negativ sein muss. Denn im Faktenpapier wird festgehalten: “… Auf bestehender Genehmigungsgrundlage sind (bei entsprechender Auslastung der heute vorhandenen Gleisanlagen) höhere Immissionen hinzunehmen als bei einer neuen Anlage (Werkstatt), die nach aktuellem Recht planfestgestellt wird. …” D.h., nur mit einem teilweisen Neubau ergibt sich die Möglichkeit, den Lärmschutz für die Wohngebiete an die heutigen gesetzlichen Normen anzupassen. Ohne einen Neubau hätten die höheren Lärmwerte der Vergangenheit Bestandsschutz. Wie im Falle des Falles ein notwendiger Umzug der heute auf dem Gelände an der Reitbrake tätigen 5 Firmen gestaltet werden kann, das wird man sehen. Es gibt auch im näheren Umfeld noch weitere Fläche im öffentlichen oder privaten Besitz, auf die umgezogen werden könnte. Dito fallen absehbar Flächen etwa an der Reiherstraße brach. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen