Informationsveranstaltung zur Bahnwerkstatt vom 13.04.2021 – Teil 4

Flä­chen­aus­wahl

Dem zusam­men­ge­stell­tem Infor­ma­ti­ons­pa­pier 20210125 Info­pa­pier Bahn­werk­statt final vom 25. Janu­ar 2021 waren bereits vie­le wich­ti­ge Din­ge dazu zu entnehmen.

Es geht nur um die 3 Regionalexpress-Linien

  • Han­no­ver – Bre­men – Norddeich
  • Han­no­ver – Bre­men – Bre­mer­ha­ven und
  • Osna­brück – Bre­men – Bremerhaven

Daher macht die War­tung der Züge in Ham­burg oder Göt­tin­gen natür­lich von den Leer­fahr­ten her kei­nen Sinn und war unter Umwelt­ge­sichts­punk­ten der Aus­schrei­bung auch nicht zuläs­sig. Die wenigs­ten Leer­fahr­ten hat man im Netz­mit­tel­punkt und der ist in Bre­men. Des­halb sind Berech­nungs­ver­su­che der “Bür­ger­initia­ti­ve Oslebs­hau­sen und umzu” mit zu vie­len Leer­fahr­ten bereits in sich unlo­gisch, da jeder Stand­ort außer­halb der Netz­mit­te mit wesent­lich mehr Leer­fahr­ten ver­bun­den wäre. Inner­halb Bre­mens gibt es dann nur rela­tiv weni­ge in Fra­ge kom­men­de Flächen.

Zwar hat die Deut­sche Bahn vor ca. 20 Jah­ren ein­mal über­legt, das sie Tei­le des Ran­gier­bahn­hofs Grö­pe­lin­gen / Wal­le an die Stadt Bre­men ver­kau­fen könn­te. Das hat sie nach kur­zer Zeit aber wie­der revi­diert und in den letz­ten Jah­ren hat sie auch im Rah­men des See­ha­fen­hin­ter­land­ver­kehrs umfang­reich in die Ertüch­ti­gung der Stre­cken inves­tiert — man den­ke etwa an die lan­ge Sper­rung im Mähl­ands­weg mit der Erneue­rung der Brü­cken dort. Ein­zig das ehe­ma­li­ge Eisen­bah­ner­wohn­heim (Kan­ti­ne) am Schwar­zen Weg wur­de ver­kauft. Zur Zeit nutzt die Deut­sche Bahn u.W. sogar Flä­chen der Hafen­ei­sen­bahn zur Abstel­lung von Güterwaggons.

Die Deut­sche Bahn soll im Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren und auch danach erneut erklärt haben, das sie auf ihren Flä­chen kei­nen Platz für eine (frem­de) Bahn­werk­statt hat — nicht in Gröpelingen/Walle, nicht am Haupt­bahn­hof, nicht in Sebalds­brück oder sonst wo in Bre­men. Aus­rei­chend gro­ße Flä­chen in Pri­vat­be­sitz mit ent­spre­chen­der Anbin­dung und Platz sowohl für die Werk­statt als auch für die Abstell­an­la­ge gibt es offen­bar nicht. Ob die stadt­ei­ge­nen Flä­chen um den Haupt­bahn­hof die not­wen­di­ge Grö­ße haben, ent­zieht sich unse­rer Kennt­nis. Sie dürf­ten aller­dings eine erheb­lich grö­ße­re Arbeits­platz­dich­te haben als bei der Flä­che Reit­bra­ke mit den nur 5 Betrie­ben mit rela­tiv weni­gen Mitarbeitern.

Im anste­hen­dem Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren sol­len erneut mög­li­che Alter­na­tiv­stand­or­te geprüft wer­den. Vllt. besinnt sich die Deut­sche Bahn auch vor­her noch um. Erwar­ten tun wir dies aller­dings nicht nach den kla­ren NEIN’s zuvor. Und im Plan­fest­stel­lungs­ver­fah­ren — sie­he Zeit­plan von Als­tom im Bei­trag zuvor — läuft dann bereits auch die Zeit weg.

Die Ent­schei­dung für den Stand­ort trifft aber kei­nes­falls ein Pri­vat­un­ter­neh­men! Son­dern der Flä­chen­ei­gen­tü­mer in Ver­ant­wor­tung des Häfen­res­sort will das bre­mi­sche Grund­stück, das ja wesent­lich für Eisen­bahn­zwe­cke seit Jahr­zehn­ten genutzt und plan­fest­ge­stellt ist — für die Bahn­werk­statt zur Ver­fü­gung stel­len. Die SPD Bür­ger­schafts­frak­ti­on hat sich klar und vehe­ment für den Stand­ort Reit­bra­ke aus­ge­spro­chen. DIE LINKE möch­te vor­her Alter­na­tiv­flä­chen geprüft haben — klar — aber das Ergeb­nis wird — sie­he oben — am Ende wohl nicht anders sein. BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN spre­chen sich eben­falls für den Stand­ort aus, wenn es kei­ne bes­se­re Alter­na­ti­ve gibt.

Für Grö­pe­lin­gen kann die Ansied­lung neben der bereits erwähn­ten end­lich durch­ge­führ­ten geschicht­li­chen Auf­ar­bei­tung Chan­cen erge­ben, die sich sonst so nie eröff­nen würden.

Selbst­ver­ständ­lich müs­sen für die auf der Flä­che täti­gen Fir­men Ersatz­stand­or­te gefun­den wer­den. Die müss­ten sich auch im Umfeld fin­den las­sen. Und in Treu und Glau­ben getä­tig­te Inves­ti­tio­nen müs­sen ent­schä­digt wer­den. Ent­spre­chen­de Gesprä­che hat es bereits gege­ben. Ange­sichts der nur 5 betrof­fe­nen Fir­men mit rela­tiv weni­gen Mit­ar­bei­ten müss­ten es lös­ba­re Din­ge sein. Klar ist aber auch, das die Fir­men nicht über­rei­zen dürfen.

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6 Kommentare

  1. Sie schrei­ben, dass die Deut­sche Bahn im Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren und auch danach erklärt haben soll, dass es kei­ne Flä­chen in Bre­men gäbe, wel­che die Deut­sche Bahn anbie­ten könnte.
    Kön­nen Sie zu die­ser Behaup­tung eine Quel­le angeben?

  2. Wei­ter­hin schrei­ben, dass die “SPD Bür­ger­schafts­frak­ti­on hat sich klar und vehe­ment für den Stand­ort Reit­bra­ke aus­ge­spro­chen” hät­te. Ich kann das aus dem ver­öf­fent­lich­ten Papier so nicht her­aus­le­sen. Dort heißt es u.a.: “Wir for­dern dabei ein, dass Ent­schei­dun­gen zu alter­na­ti­ven Flä­chen zum Stand­ort Oslebs­hau­sen / an der Reit­bra­ke sach­lich und öffent­lich dar­ge­legt wer­den.” (https://rb.gy/91ar19)
    Inso­fern ver­langt auch die SPD, dass die alter­na­ti­ven Stand­or­te end­lich auf den Tisch kom­men. Nicht zuletzt der Spre­cher der Ver­kehrs­de­pu­ta­ti­on Falk Wag­ner hat dies bereits am 03.12.2020 verlangt!

  3. Rich­tig ist, dass zur Zeit von den drei RE-Lini­en gespro­chen wird. Der Ver­trag für die drei RE-Lini­en ist im bun­des­wei­ten Ver­gleich ein ver­gleichs­wei­se gro­ßer Ver­kehrs­auf­trag. Inso­fern ver­bie­tet es sich von “nur um die 3 Regio­nal­ex­press-Lini­en” zu sprechen.
    Wir gehen davon aus, dass der für 2024 ange­kün­dig­te Wun­der­li­che (Gro­nin­gen-Bre­men) eben­falls Züge aus die­ser Bestel­lung bei­gestellt wer­den. Wei­ter­hin ist davon aus­zu­ge­hen, dass Züge des Metro­nom und des heu­ti­ge Die­sel­net­zes Mit­te in — aller­dings fer­ner Zukunft — und nach Umstel­lung auf Was­ser­stoff hier gewar­tet wer­den. Für alle benann­ten Lini­en sind LNVG und SKUMS Aufgabenträger.

  4. Guten Tag anony­mer Schreiber,
    es ver­bie­tet sich nicht, da eini­ge Zuhö­rer offen­bar der Mei­nung waren, das in der Bahn­werk­statt sämt­li­cher Zug­ver­kehr in Nie­der­sach­sen gewar­tet wer­den soll.
    Wer ist wir? — War­um müs­sen Sie sich unter einer anony­men Zuschrift ver­ste­cken? Ken­nen Sie die maxi­ma­len Kapa­zi­tä­ten der Werk­statt, der Abstell­an­la­ge und den zukünf­ti­gen Bedarf für den Güter­bahn­ver­kehr der Hafen­ei­sen­bahn mit Blick auf die Ver­teue­rung des LKW-Verkehrs?

  5. Guten Tag anony­mer Schreiber,

    ALLE for­dern u.W., das “Alter­na­ti­ve Stand­or­te auf den Tisch kom­men”. Das ist mit dem Infor­ma­ti­ons­pa­pier vom 25.01.2021 auch gesche­hen, in dem Sie das nach­le­sen kön­nen — sie­he die Abla­ge auf unse­rer Sei­te. Einen neue­ren Stand soll es inso­fern nur gege­ben haben, das die Häfen­se­na­to­rin nach der Ver­ga­be an Als­tom das Gespräch mit der Kon­zern­ebe­ne der Deut­schen Bahn gesucht haben soll. Die Deut­sche Bahn hat nach deren erneu­ten Aus­sa­ge aber kei­nen Platz für die­se Bahn­werk­statt und sieht auch nicht, das dort jemand arbeits­los wird. Das Gelän­de der Hafen­ei­sen­bahn ist bereits seit Jahr­zehn­ten plan­fest­ge­stell­te Eisen­bahn­flä­che. Wenn die Deut­sche Bahn kei­ne Flä­chen zur Ver­fü­gung steht, ist kaum anzu­neh­men, das man irgend­wo anders am Netz­kno­ten Bre­men eine Alter­na­tiv­flä­che fin­den wird. Wir begrü­ßen es aber, wenn Sie sich auf die Suche danach bege­ben und Erfolg haben. Wir Grü­nen in Grö­pe­lin­gen rei­ßen uns kei­nes­wegs um die­se Ansiedlung.

  6. Guten Tag anony­mer Schreiber,

    das haben wir so nicht geschrie­ben. Sondern: 

    … Die Deut­sche Bahn soll im Aus­schrei­bungs­ver­fah­ren und auch danach erneut erklärt haben, das sie auf ihren Flä­chen kei­nen Platz für eine (frem­de) Bahn­werk­statt hat — nicht in Gröpelingen/Walle, nicht am Haupt­bahn­hof, nicht in Sebalds­brück oder sonst wo in Bremen. …”

    Es kann durch­aus sein, das die Deut­sche Bahn freie Flä­chen haben könn­te. Wenn z.B. in Sebalds­brück frü­her 1.000 Men­schen gear­bei­tet haben und jetzt nur noch 300 und man sich das Gelän­de über Goog­le Earth anschaut, müss­te dort Platz sein. Aller­dings kann es sein, das die Deut­sche Bahn ande­re Plä­ne ver­folgt. Die Eisen­bah­ner­ge­werk­schaft z.B. hat­te das Vor­schlä­ge gemacht.

    Und ja — ent­spre­chen­de Unter­la­gen lie­gen mir vor. Als Bei­rats­mit­glied bin ich aller­dings gesetz­lich auch zur Ver­schwie­gen­heit ver­pflich­tet und darf daher nicht alle mei­ne Erkennt­nis­se die ich erhal­te, mit ande­ren tei­len. Der gro­ße Vor­teil des Enga­ge­ments im Bei­rat ist ja, das man dadurch mehr erfährt als in der Zei­tung steht. Ich kann Sie nur ermun­tern, bei der nächs­ten Bei­rats­wahl selbst zu kan­di­die­ren. Viel­leicht auf der Lis­te der Grünen.