Irreführende Plakatierung der Bürgerinitiative an der Zentralkreuzung

Offen­bar hat auch die Evan­ge­li­sche Kir­che ihre Neu­tra­li­tät ver­las­sen, in dem sie ihr Grund­stück für die­ses Pla­kat zur Ver­fü­gung stell­te — bedau­er­lich. Denn die­se Infor­ma­ti­on der Men­schen ist lei­der gleich mehr­fach falsch — und das müss­te eigent­lich auch den Initiatoren*innen bekannt sein.


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  1. Per­so­nen­zü­ge sind lei­ser als Güter­zü­ge. Ins­be­son­de­re die Aus­füh­rung hier als elek­tri­sche Trieb­wa­gen ggü. Die­sel­lo­ko­mo­ti­ven. Die gekauf­ten Züge sol­len laut der Aus­schrei­bung die lei­ses­ten Regio­nal­zü­ge über­haupt in Deutsch­land sein.
  2. In vie­len Betrie­ben — etwas auch im DIA­KO-Kran­ken­haus — wird nachts gear­bei­tet. Das sagt an sich nichts aus. Die wohl beab­sich­tig­te Unter­stel­lung, das es des­we­gen Lärm gibt, ist sach­lich nicht rich­tig, da alle Arbei­ten die Lärm ver­ur­sa­chen, in der geschlos­se­nen Werk­statt­hal­le statt­fin­den. Sie­he die gera­de an der Deb­sted­ter Stra­ße ent­ste­hen­de BSAG-Werkstatt.
  3. Das Gelän­de war und ist NICHT als Grü­ne Puf­fer­zo­ne vor­ge­se­hen. Rich­tig, ist, das ein klei­ner Teil der Flä­che als Wald­flä­che vor­ge­se­hen ist. WIR GRÜNEN GRÖPELINGEN hat­ten im Novem­ber 2020 einen Antrag dazu ein­ge­bracht: Beschlussvorlage_Wald_WohlersEichen . Wie zu hören ist, ist die­sem Antrag auch gefolgt wor­den und es soll dazu auf der nächs­ten Bei­rats­sit­zung am 7.7.2021 sehr schö­ne Neu­ig­kei­ten zur Neu­an­pflan­zung von Bäu­men geben.
  4. Bre­men ist der Netz­kno­ten­punkt der 3 Regio­nal­ex­press­li­ni­en. Daher hat man die gerings­ten Leer­fahr­ten, wenn man die Bahn­werk­statt am Netz­kno­ten­punkt baut und nicht an einem End­hal­te­punkt einer Linie wie etwa Han­no­ver, Wil­helms­ha­ven oder Osna­brück, wo die Züge der ande­ren bei­den Lini­en dann immer erst hin­trans­por­tiert wer­den müs­sen. Inso­fern ist Bre­men der opti­ma­le Stand­ort. WO in Bre­men dann der Stand­ort ist, das ist rela­tiv belangslos im Ver­gleich zu Stand­or­ten am Netzrand.
  5. Die CO2-Anga­be ist nicht nach­voll­zieh­bar. Klar ist jedoch, das der Ver­kehr auf der Schie­ne gestärkt wer­den muss, weil er extrem viel weni­ger CO2 ver­ur­sacht und auch weni­ger ande­re Emis­sio­nen. Die Anga­ben rei­chen bis zu 110 x mehr CO2-Aus­stoß auf der Schie­ne als auf der Stra­ße. Die neue Dop­pel­stock­wa­gen sol­len die Beför­de­rungs­ka­pa­zi­tät in Rich­tung Oster­holz-Scharm­beck um ca. 15 — 20 % erhö­hen. Wenn gleich die Züge nicht öfters fah­ren. Aber es ist ein klei­ner Fort­schritt ggü. der Situa­ti­on heu­te und für mehr muss ohne­hin auf den Regio­nal­bahn­ver­kehr und nicht die RE-Züge geschaut werden.
  6. Und was soll mit dem Ver­spre­chen gemeint sein — ??? Viel­leicht die Absicht im Koali­ti­ons­ver­trag, in Oslebs­hau­sen die The­men Müll, Lärm und Ver­kehr beson­ders im Blick zu behal­ten? - Der groß­flä­chi­ge Bau der Bahn­werk­statt auf der Reit­bra­ke wür­de die Staub­pro­ble­ma­tik aus der der heu­ti­gen Nut­zung für die Wohn­an­la­ge Woh­lers Eichen besei­ti­gen. Und die Bau­hö­he könn­te Lärm aus dem Indus­trie­ge­biet abhal­ten. Auch den Lärm der in Zukunft mög­li­cher­wei­se noch ent­steht, wenn es zu wei­te­ren Fir­men­an­sied­lun­gen z.B. im Ein­gangs­be­reich der Hüt­ten­stra­ße kommt. Die geplan­te Abstell­an­la­ge ent­lang An der Fin­ken­au wür­de vor­aus­sicht­lich den Bau einer Lärm­schutz­wand not­wen­dig machen, da dafür erst­ma­lig auch in die­sem Bereich die TA Lärm anzu­wen­den ist, was sonst im See­ha­fen­ge­biet nicht gilt. Der Lärm von den Glei­sen müss­te nachts von heu­te erlaub­ten 49 db(A) auf maxi­mal 40 db(A) sin­ken. D.h., mit der Abstell­an­la­ge wird sowohl der maxi­mal mög­li­che Lärm von den Glei­sen ver­rin­gert als auch mög­lich­wei­se Lärm aus dem Indus­trie­ha­fen abge­hal­ten, was sonst recht­lich gar nicht erziel­bar wäre. Mit der Ansied­lung der Bahn­werk­statt wür­de also das o.g. evtl. gemein­te Ver­spre­chen nicht gebro­chen, son­dern im Gegen­teil mög­li­cher­wei­se ein stück­weit eingelöst.

Rea­lis­tisch betrach­tet ist die­se mög­li­che Ansied­lung also so ziem­lich die am gerings­ten belas­ten­de Neu-Ansied­lung über­haupt. Möch­te man noch mehr bei tro­cke­nen Wet­ter­la­gen staub­pro­du­zie­ren­de Lage­run­gen dort? — Möch­te man lie­ber eine Aus­wei­tung des Schad­stoff­la­gers Nord von Nehl­sen oder ähn­li­ches auf die­se Flä­che? — Oder eine Aus­deh­nung der benach­bar­ten Tank­la­ger? Oder einen (nächt­li­chen) Umschlags­punkt von Güter­wag­gons auf LKW’s?

Zu glau­ben, das man die Glei­se abbaut und Wald dafür anpflanzt, das ist ein­fach Träu­me­rei. Gera­de wo man doch weiss, das der CO2-Preis die nächs­ten Jah­re wei­ter anstei­gen wird und damit auch der Güter­ver­kehr wie­der kos­ten­sei­tig Vor­tei­le bekommt, die auch in eine wie­der stär­ke­ren Nut­zung der Glei­se der Hafen­ei­se­bahn mün­den kön­nen. Und Gewer­be­flä­chen gehen in Bre­men zur Nei­ge, mit dem Weser­tun­nel bekom­men Gewer­be­flä­chen in Oslebs­hau­sen eine ganz neue Zen­tra­li­tät und da wird das von DIE LINKE geführ­te Wirt­schafts­res­sort doch nicht vor­han­de­ne Gewer­be­flä­chen auf­ge­ben! Im Gegen­teil will die Wirt­schafts­sei­te ja neue Gewer­be­flä­chen wie das Nord-West-Zen­trum jen­seits der A28 zwi­schen der JVA Block­land und der Lan­des­stra­ße Rich­tung Rit­ter­hu­de bauen.

Man muss den Men­schen die Wahr­heit sagen und darf die ver­ant­wor­tungs­vol­le Poli­tik der Koali­ti­on aus SPD, DIE LINKE und Bünd­nis 90 / DIE GRÜNEN nicht ver­ächt­lich machen, wie es die Bür­ger­initia­ti­ve Oslebs­hau­sen und umzu auch mit ihrer Peti­ti­on lei­der betreibt. Trau­rig, das sich auch die Evan­ge­li­sche Kir­che dar­an aktiv beteiligt.

 

 

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