Bahngipfel Juli 2021 in Bremen / Ansiedlung einer Bahnwerkstatt in Oslebshausen / 2. Alstom-Termin / Besichtigung in Bremerhaven

Zur Pres­se­mit­tei­lung:

https://www.senatspressestelle.bremen.de/sixcms/detail.php?gsid=bremen146.c.363214.de

Nicht erwähnt, aber lt. 2. Vor­stel­lung von Als­tom zum Ansied­lungs­vor­ha­ben ges­tern auch mit dem DB Vor­stand bespro­chen, wur­de die geplan­te Bahn­werk­statt für das EBN-Netz. Es wur­de auf der Als­tom-Vor­stel­lung ges­tern dann auch die Email der Bahn vor­ge­stellt, in dem sie mit­teilt, das sie selbst kei­ne Flä­chen im Land Bre­men hat und auch von der DB selbst des­halb der Stand­ort Oslebs­hau­sen prä­fe­riert wer­den wür­de. Wenn es also in den Vor­mo­na­ten eine tele­fo­ni­sche Aus­kunft an die Bür­ger­initia­ti­ve gege­ben haben soll­te, das man Alter­na­tiv­flä­chen hat, so muss die­se falsch gewe­sen sein.

In der Pres­se­mit­tei­lung weisst die Wirt­schafts­se­na­to­rin zudem auf die Wei­ter­ent­wick­lung des Kul­tur- und Krea­tiv­stand­or­tes Güter­bahn­hof hin.

Die Instand­hal­tung am Stand­ort Sebalds­brück soll zukunfts­fä­hig gestärkt wer­den — im klei­nen Umfang soll es auch wie­der neue Arbeits­plät­ze geben. Durch die bun­des­weit rie­si­gen Inves­ti­tio­nen in die Bahn wird auch im Bereich Instand­hal­tung nach Aus­sa­ge der Bahn jeder Mit­ar­bei­ter benö­tigt. Umstruk­tu­rie­run­gen ja, vllt. auch Umzü­ge ja, aber ins­ge­samt Arbeits­platz­ver­lus­te wie es von der BI dar­ge­stellt wur­de, klar nein.

Das Plan­stel­lungs­ver­fah­ren für die Bahn­werk­statt soll jetzt im Novem­ber 2021 star­ten — bis­her war August vor­ge­se­hen. Nach der aktu­el­len Fak­ten­la­ge gehen wir nicht mehr davon aus, das sich ein Alter­na­tiv­stand­ort im Land Bre­men wird fin­den las­sen. Sie­he die ges­tern vor­ge­stell­te Ent­schei­dungs­ma­trix von Als­tom (und wohl auch der ande­ren Mit­bie­ter bei der Ausschreibung):

Alle Unter­la­gen zur Infor­ma­ti­ons­ver­an­stal­tung vom 13.07.2021 kön­nen Sie hier nachlesen:

https://bremenports.de/ansiedlung-einer-bahnwerkstatt-in-bremen-oslebshausen/

Ent­spre­chend unse­rem erstell­ten Posi­ti­ons­pa­pier geht es also dann um die Errei­chung der best­mög­li­chen Bedin­gun­gen. Unser bau- und ver­kehrs­po­li­ti­sche Spre­cher geht davon aus, das auch bei Berück­sich­ti­gung der vor­herr­schen­den Lärm­quel­len aus dem Hafen­ge­biet trotz­dem der Bau der Abstell­an­la­ge eine Lärm­schutz­wand erfor­der­lich machen wür­de. Sicher ist dies aller­dings nicht — das müs­sen die Lärm­mes­sun­gen zei­gen. Man muss sich also auch auf den Fall vor­be­rei­ten, das kei­ne Lärm­schutz­wand not­wen­dig sein soll­te, obwohl sie in den Unter­la­gen von Als­tom bis­her ein­ge­zeich­net wurde.

Bei einem Besuch der Bahn­werk­statt der Nord­west­bahn in Bre­mer­ha­ven am Mon­tag dem 12.07.2021 zeig­ten sich Teil­neh­mer der BI über­rascht über die viel gerin­ge­ren Lärm­pe­gel als von ihnen erwar­tet, wie ein Ver­tre­ter am 13.07.2021 auf der Video­kon­fe­renz sagte.

Es bleibt wie­der festzuhalten:

Die jetzt end­lich — durch das Ansied­lungs­vor­ha­ben initi­iert! — durch­ge­führ­ten voll­stän­di­gen Umbet­tung der Ermor­de­ten vom Fried­hof war über­fäl­lig wie wohl fast nichts. Da nie­mand mehr weiss, wer und was in den Nach­kriegs­jah­ren umge­bet­tet wur­de, ist die Zusam­men­füh­rung auf dem Oster­hol­zer Frief­hof die ein­zi­ge pie­täts­vol­le Mög­lich­keit. Hier stellt sich natür­lich drin­gend die Fra­ge, wie der Bund dort sei­ne über­nom­me­ne Ver­pflich­tung zur Grab­pfle­ge wahr­nimmt. Der wei­te­re Punkt ist dann, wie die Ver­gan­gen­heit — auch in den 1990iger Jah­ren — auf­ge­ar­bei­tet wird und wie ein dau­er­haf­tes Geden­ken gesche­hen kann. Hier erhof­fen wird uns auch Hil­fe von Orga­ni­sa­tio­nen wie dem Frie­dens­fo­rum oder dem VVN/BdA.

Für die Flä­che Reit­bra­ke selbst wäre eine Bahn­werk­statt wohl die bes­te Ansied­lung. Sie wird hoch gebaut und hält damit ggf. selbst Lärm aus dem wei­te­ren Gebiet um die Hüt­ten­stra­ße ab. Es gibt kei­nen gro­ßen LKW-Ver­kehr durch die Nut­zung, kei­ne Lage­rung gefähr­li­cher Schad­stof­fe wie beim Schad­stoff­la­ger von Nehl­sen ein­gangs der Reit­bra­ke, kei­nen Schorn­stein wie beim Stahl­werk. Kei­ne Staub­ver­we­hun­gen wie 2011, da auch viel Flä­che belegt wird. Wich­tig ist immer, sich die mög­li­chen Alter­na­ti­ven in den nächs­ten 60 Jah­ren vorzustellen.

Die­sen sehr lan­gen Zeit­raum gilt es auch für den Bereich An der Fin­ken­au zu betrach­ten. Was pas­siert in die­sen Jahr­zehn­ten? Sicher ist, das Die­sel und damit auch der LKW-Trans­port teu­rer wer­den wird. Man muss davon aus­ge­hen, das der all­ge­mei­ne poli­ti­sche Wil­le (wie­der) mehr auch Güter­ver­kehr auf die Schie­ne zu bekom­men, auch umge­setzt wird. D.h., das auch die Glei­se der Hafen­bahn wie­der stär­ker als aktu­ell für den Güter­ver­kehr genutzt wer­den könn­ten. Und vllt. wür­den dann auch die Glei­se direkt An der Fin­ken­au in sagen wir 20 Jah­ren wie­der für den Güter­ran­gier­ver­kehr reak­ti­viert wer­den? Das müs­sen wir heu­te im Blick haben. Des­halb ist unse­re Posi­ti­on, das eine Nut­zung als Abstell­an­la­ge für Per­so­nen­wa­gen mit dem Bau einer Lärm­schutz­wand ggf. die bes­se­re lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve für die Anwoh­ner ist. Ob das so ist, das muss sich im Rah­men der Pla­nung erge­ben. Kon­kret, ob und wenn ja wel­che Art von Lärm­schutz­wand wo gebaut wird.

WIR GRÜNE IN GRÖPELINGEN wer­den uns wei­ter dafür ein­set­zen, das Bes­te für die Men­schen im Stadt­teil zu erreichen.

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2 Kommentare

  1. Die Lage für die S‑Bahn-Werk­statt ist opti­mal. Es gibt eine gute Anbin­dung für den Lie­fer­ver­kehr ohne Wege durch Wohn­ge­bie­te. In Grö­pe­lin­gen müs­sen die Lie­fer- und Betriebs­ver­keh­re durch den Schwar­zen Weg fah­ren, der ohne­hin nicht für Schwer­ver­kehr aus­ge­legt ist. Eine zusätz­li­che Alter­na­ti­ve ist das ehe­ma­li­ge Bahn­be­triebs­werk der DB in Heme­lin­gen. Die Zufahrt ist außer­halb von Wohngebieten. 

    Man kann nicht den Kom­fort einer guten S‑Bahn haben wol­len, es braucht auch Flä­chen und Mög­lich­kei­ten der War­tung. Die Vor­stel­lung der Bür­ger­initia­ti­ve ist für mich nicht ersicht­lich. Es ent­ste­hen Arbeits­plät­ze. Ich fin­de, man soll­te die Sicht­wei­se der Kri­ti­ker nicht ernst nehmen. 

    Das bes­te Bei­spiel ist die nicht fer­ti­ge B212 zwi­schen See­hau­sen und Lem­wer­der. Kein Anwoh­ner will den Durch­gangs­ver­kehr durch Strom, aber eine Umfah­rung wird bewusst blo­ckiert. Dort soll­te die B212N end­lich auch gegen Wider­stän­de bis Lem­wer­der fort­ge­setzt wer­den. Es ent­las­tet die Stro­mer Land­stra­ße erheblich.

    Auch Vari­an­te der A281 zwi­schen See­hau­sen und Oslebs­hau­sen ist ein unnö­ti­ger Zank­ap­fel. Die betrof­fe­nen Anwoh­ner müs­sen kor­rekt ent­schä­digt wer­den und Wider­stand von Anwoh­nern gegen die­se Bau­maß­nah­me soll­te nicht berück­sich­tigt wer­den. Die­se Bau­maß­nah­me ent­las­tet den Kno­ten­punkt B75/A281 in der Neu­stadt erheb­lich, da Fahr­zeu­ge Rich­tung Bre­men Nord und Del­men­horst dann aus­wei­chen kön­nen. sie dient letzt­lich allen Beteiligten.

  2. Guten Tag Herr Brunßen,
    wenn es einen Alter­na­tiv­stand­ort gibt, dann wür­den wir uns nicht zwin­gend dar­um drän­gen. Aber es gibt den Alter­na­tiv­stand­ort eben der­zeit nicht, weil die Deut­sche Bahn kei­ne Mög­lich­kei­ten sieht. Das mag vor­ge­scho­ben sein, aber es ändert nichts an dem Umstand. 

    Pro­ble­ma­tisch ist, das die hie­si­ge BI kei­ne rea­lis­ti­sche Alter­na­ti­ven zur Nut­zung des Gelän­des nennt. Es war und ist nur ein ganz schma­ler Strei­fen als Grün-/Wald­flä­che fest­ge­legt. Es ist unrea­lis­tisch, das Glei­se abge­baut und dort Wald ange­pflanzt wird. Ein­gangs der Reit­bra­ke ist ein Schad­stoff­la­ger von heu­te Nehl­sen. Will man war­ten, bis die­ses Lager erwei­tert wird? Eine Bahn­werkt­statt als hohes Gebäu­de hat den Vor­teil, das es Lärm von wei­te­ren kom­men­den Gewer­be­an­sied­lun­gen z.B. im Ein­gangs­be­reich der Hüt­ten­stra­ße abhal­ten könn­te. Es gibt kei­nen nen­nens­wer­ten LKW-Ver­kehr. Kei­ne Emis­sio­nen bis auf die Hei­zung der Hal­le. Kein über­mä­ßi­ges Schad­stoff­la­ger außer den not­wen­di­gen Betriebs­stof­fen wie Brem­sen­öl o.ä.. Es ist kein Abfall­be­trieb, deren Ansied­lun­gen bis­her kri­ti­siert wur­de. Und eine Abstell­an­la­ge wäre ggf. nur dann geneh­mi­gungs­fä­hig, wenn eine Lärm­schutz­wand zur “An der Fin­ken­au” gebaut wird. Die­se Wand wür­de dann auch evtl. heu­ti­gen Lärm von der Güter­bahn und aus dem Hafen abhal­ten. Soge­se­hen eine ein­ma­li­ge Chan­ce. Denn kommt die Bahn­werk­statt nicht, dann wer­den die Glei­se auch näher zur “An der Fin­ken­au” viel­leicht in 10 oder 20 Jah­ren wie­der von Güter­wag­gons genutzt — dann aber ohne Lärmschutzwand.

    Falls das Vor­ha­ben wei­ter rea­li­siert wer­den soll, dann wer­den wir uns für einen opti­ma­len Lärm­schutz ein­set­zen. Und wir enga­gie­ren uns auch für ein ange­mes­se­nes Geden­ken an die ver­scharr­ten Opfer aus den Zwangsarbeitslagern.