Beiratssitzung vom 16.02.2022

Die Sit­zung fand als Video­kon­fe­renz statt und fand anfangs um 19:00 Uhr einen hohen Zuspruch, der mit der Abar­bei­tung der The­men und der fort­schrei­ten­den Zeit natür­lich deut­lich fiel.

Zunächst ging es um per­so­nell Ände­run­gen im Bei­rat auf Sei­ten der SPD. Und auch bei der Poli­zei vor Ort.

Danach stell­ten sich 3 jun­ge Men­schen vor, die sich im Jugend­fo­rum Grö­pe­lin­gen enga­gie­ren. Bemer­kens­wert war die Vor­stel­lung sowie die Klar­heit und Ziel­stre­big­keit in einem noch recht jun­gen Alter. Aner­ken­nung und Respekt dafür! Das Jugend­fo­rum Grö­pe­lin­gen wur­de somit ein­ge­setzt. Ins­ge­samt gibt es der­zeit wohl 7 Mäd­chen oder jun­ge Damen. Hmm … sind die Jun­gen in Grö­pe­lin­gen zu schüchtern?

Danach stell­te die Wabeq ihre wei­te­ren Plä­ne für die Bebau­ung im Bereich See­wen­je­stra­ße / Lis­saer Stra­ße vor. Der­zeit wird auf dem ehe­ma­li­gen Gara­gen­hof das vor­de­re Gebäu­de gebaut, das im Erd­ge­schoss auch eine U3-KiTa mit 2 Grup­pen beinhal­tet. Anvi­siert wird eine Fer­tig­stel­lung im Sep­tem­ber für die KiTa und die Wohn­be­bau­ung im Dezem­ber. Die Wabeq berich­te­te, das sich das Ver­hält­nis zu den Nach­barn in der Brom­ber­ger­stra­ße zwi­schen­zeit­lich ent­spannt hät­te und man beim neu­en Bau­vor­ha­ben die ande­ren Anwoh­ner bes­ser ein­be­zie­hen wird.

Denn nach der Fer­tig­stel­lung auf dem ehe­ma­li­gen Gara­gen­hof soll es mit der Bebau­ung auf dem Gelän­de des Super­mark­tes wei­ter­ge­hen. Es soll vor­ne zur See­wen­je­stra­ße ein 5stöckiges Gebäu­de mit einer Tief­ga­ra­ge mit 50 Stell­plät­zen und einem 750 qm gro­ßen Super­markt im Erd­ge­schoss ent­ste­hen. Danach wird der bestehen­de etwas grö­ße­re Super­markt abge­ris­sen und es erfolgt die wei­te­re Wohn­be­bau­ung. Es soll in Nach­bar­schaft zur U3-KiTa auch eine wei­te­re Ü3-Kita ent­ste­hen. Auch die­se Gebäu­de wer­den mit einer Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge ver­se­hen, die 60 % des benö­tig­ten Strom­be­darfs selbst erzeu­gen soll. Auch die­se Gebäu­de sol­len eine Infra­rot­hei­zung bekommen.

Alles in allem wird am Ende neu­er Wohn­raum für 350 Ein­woh­ner geschaf­fen wor­den sein. Vie­le eige­ne Autos dür­fen die­se Bewoh­ner frei­lich nicht haben, da es dafür so gut wie kei­ne Park­plät­ze im Bau­kon­zept gibt und Platz im Umfeld nur für das bis­he­ri­ge Bau­feld gut find­bar gese­hen wur­de. Das muss man als poten­ti­el­ler Mie­ter wis­sen. Das war nur eine ers­te Infor­ma­ti­on auch mit Blick auf die Sor­gen in der Nach­bar­schaft zum Super­markt. Die offi­zi­el­le Befas­sung im Plan­ver­fah­ren erfolgt in den nächs­ten Mona­ten / Jahren.

Dann ging es um die Ansied­lung eines 1.950 qm gro­ßen EDE­KA-Mark­tes samt Bäcke­rei im Rah­men eines Vor­ha­ben- und Ent­wick­lungs­pla­nes auf der Gewer­be­flä­che der Bau­zen­trums am Oslebs­hau­ser Bahn­hof. Hier war der Stand bereits die Trä­ger­be­fas­sung und jeder kann noch bis zum 01.03.2022 Stel­lung dazu neh­men. Der Stadt­teil­bei­rat lehn­te die Pla­nung ein­stim­mig ab.

Die Grün­de sind, das für den Markt vor Ort kein Bedarf gese­hen wird und am Ende der Kon­kur­renz­kampf mit dem seit Jahr­zehn­ten vor­han­de­nem ReWe-Markt zu einer Ver­schlech­te­rung der Qua­li­tät füh­ren könn­te. Zudem steht die Pla­nung im kla­ren Wider­spruch zu auch jüngs­ten Aus­sa­gen aus dem Bau- und Wirt­schafts­res­sort, die eine wohn­ort­na­he Ver­sor­gung ohne Auto anstre­ben, eine Stadt der kur­zen Wege, “Nähe statt Grö­ße” und kei­ne ein­stö­cki­gen Super­märk­te mehr. Eine Ansied­lung von gleich 4 Märk­ten (Aldi, Pen­ny, ReWe, EDEKA) und 3 Bäcke­rei­en auf einem Fleck in einem Orts­teil mit 9.500 Ein­woh­nern ist eine star­ke Zen­tra­li­sie­rung. Schon heu­te gibt es vor Ort viel Ein­kaufs­ver­kehr aus Burg-Grambke, wo eine Lücke in der Ver­sor­gung für 5.000 Ein­woh­ner gese­hen wird. Die­se Autos sor­gen für viel Ver­kehr auf der Heer­stra­ße und erschwe­ren die Que­rung aus der Oslebs­hau­ser Land­stra­ße — mit einer wei­te­ren Ansied­lung noch mehr. Mit der Ansied­lung in Oslebs­hau­sen wird eine Lösung für Grambke noch unrea­lis­ti­scher. Außer­dem wird der Auto­ver­kehr durch die Eröff­nung des toom Bau­mark­tes an der Schra­ge­stra­ße ohne­hin noch zuneh­men. Und die Füh­rung der Pre­mi­um­rad­rou­te ist auch über die Rit­ter­hu­der Heer­stra­ße geplant. Bre­men muss die Nah­ver­sor­gung in der Stadt end­lich kli­ma­ge­recht gestal­ten und nicht wei­ter eine auf das Auto aus­ge­rich­te­te Markt­an­sied­lung verfolgen!

Die Lan­des­ar­chä­lo­gin stell­te anschlie­ßend den aktu­el­len Stand der Aus­gra­bun­gen an der Reit­bra­ke vor. Aktu­ell wur­den bis­her 11 voll­stän­di­ge Ske­let­te, etwa 4.00 Kno­chen­fun­de und 101 Erken­nungs­mar­ken aus­ge­gra­ben. 10 Ske­let­te wur­den dabei teil­wei­se über­ein­an­der­lie­gend gefun­den. Über die­ser Stel­le soll es bei den Aus­gra­bun­gen 1948 eine Art Ram­pe für die dama­li­gen Umbet­tun­gen gege­ben haben und somit wur­den die­se Toten über­se­hen. Die­se Frei­le­gun­gen waren sehr zeit­auf­wän­dig. Aktu­ell hat man daher 40 % der Fried­hofs­flä­che erforscht. Somit kann man wohl davon aus­ge­hen, das die Aus­gra­bun­gen mög­li­cher­wei­se bis in den Herbst 2022 oder auch noch in das Jahr 2023 dau­ern werden.

Trotz krank­heits­be­ding­ter Total­aus­fäl­le ist es uns GRÜNEN GRÖPELINGEN gelun­gen, eine Rei­he von Anträ­gen in die Bei­rats­sit­zung ein­zu­brin­gen, die alle­samt eine Mehr­heit im Bei­rat fan­den bzw. nue ein­mal eine Ent­hal­tung. Die Anträ­ge sind hier ein­zu­se­hen: Anträ­ge der Bei­rats­sit­zung vom 16.02.2022

Der Antrag 3 befass­te sich mit der Schrott­im­mo­bi­lie Gee­st­ra­ße 134. Dem u.W. im Stadteil woh­nen­den Eigen­tü­mer wur­de ein gene­rö­ses Ange­bot der Stadt unter­brei­tet, was er abge­lehnt hat, weil er völ­lig sach­fremd meint, man könn­te das seit ca. 40 Jah­ren im Roh­bau ste­hen­de Gebäu­de schnell ein­zugs­be­reit machen. Ist der Staat hand­lungs­un­fä­hig gegen so einen Rea­li­täts­ver­lust von Eigentümern?

Der Antrag 4 behan­del­te die inte­ren Orga­ni­sa­ti­on im Beirat.

Antrag 5 the­ma­ti­siert die Ver­kehrs­si­tua­ti­on in der Lin­den­hof­stra­ße. Sie wur­de vor 20 Jah­ren im URBAN-Pro­jekt qua­si ver­kehrs­be­ru­higt umge­baut. Tat­säch­lich fah­ren dort heu­te auch mit der Action-Ansied­lung gro­ße Las­ter durch. Und ziem­lich vie­le Autos. Der Cha­rak­ter geht dadurch ver­lo­ren. Wir wol­len kei­ne Lösung, die Ver­keh­re in die Neben­stra­ßen wie die Ort- oder Walt­jen­stra­ße ver­drängt. Hier ist Fach­rat gefragt.

Antrag 6 behan­del­te den Grö­pe­lin­ge­be­auf­trag­ten, den es laut Zei­tungs­be­richt geben soll. Wohl ange­lehnt an der Bre­men-Nord-Beauf­trag­ten in der Senats­kanz­lei. Nun ist Bre­men-Nord ca. 3 x so gross und es ist uns auch nicht bekannt, wel­che Erfol­ge die­ser Mensch dort auf sein Wir­ken bezo­gen ver­bu­chen konn­te. Und gene­rell wol­len wir als Bei­rat betei­ligt wer­den. Wir sehen auch die Gefahr, das so ein Beauf­trag­ter der Ver­wal­tung evtl. den von den Bür­gern gewähl­ten Bei­rat schwächt, wenn er am Bei­rat vor­bei Pro­jek­te durchsetzt.

Antrag 7 ist viel­leicht der wich­tigs­te Antrag gewe­sen und hat eine stadt­wei­te Bedeu­tung. Es geht dar­in um die Erar­bei­tung einer kohä­ren­ten, zeit­ge­mä­ßen und zukunfts­fä­hi­gen Erin­ne­rungs- und Bil­dungs­ar­beit in Bre­men zu den Ver­bre­chen wäh­rend der NS-Zeit nach dem Ver­stum­men der Zeit­zeu­gen. In Grö­pe­lin­gen sind das z.B. dei ver­stor­be­nen Hel­mut Kas­ten und Heinz Rolap­pe, die ihre Jugend­er­fah­run­gen mit Schü­lern geteilt hat­ten. Die­sen Antrag in unse­rer Stadt­teil­grup­pe so rela­tiv auf den Punkt for­mu­liert zu haben, dar­auf sind wir schon ein biß­chen stolz und hof­fen natür­lich, das er eine Wir­kung in der Stadt­po­li­tik ent­fal­ten kann.

 

Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.