Analyse des Wahlergebnis der Beiratswahl 2019 — Teil 2 4. Juni 20194. Juni 2019 2015 hatten WIR GRÜNEN 10,9 % der Stimmen erreicht. 2019 sind es 11,8 %. Durch die wieder gestiegene Wahlbeteiligung waren es 2019 mit 5.366 Stimmen 1.431 Stimmen mehr. Es gibt auch Bremer Stadtteile, da ist der Stimmenanteil der Grünen zurückgegangen. Klar ist, das Gröpelingen ein sehr schwieriges Pflaster für Grüne bleibt. 5.366 durch maximal 5 Stimmen ergibt mindestens 1.073 Menschen im Stadtteil die für uns gestimmt haben. Danke Dafür! Es wäre trotzdem schön, wenn sich davon die eine oder andere oder der ein oder andere auch für eine (lockere) Mitarbeit in der Stadtteilgruppe entscheiden könnte — und sei es nur der Meinungsaustausch oder als “Horchposten”. Nur wenn wir im Stadtteil präsenter sind, werden wir auch bei den Wahlen zulegen können. Die Wahlbeteiligung ist von 34,1 auf 42,6 % gestiegen. Den höchsten Anstieg um ein Drittel von 36 auf 48 % hat es dabei im Wahlbereich Oslebshausen gegeben. Die niedrigste Wahlbeteiligung gab es im Ortsbereich Ohlenhof mit 31 %. Auf der Landtagsebene lag die Wahlbeteiligung in Gröpelingen bei 49,3 % ggü. 37,3 % 2015. Die Extreme sind auch hier Oslebshausen mit 52,1 % und Ohlenhof mit 45,9 %. Im Ortsteil Lindenhof sind es 41 % im Beirat und 52 % für den Landtag. Das ist im Stadtteil Gröpelingen also eine Differenz von 6,7 Prozentpunkten bei der Wahlbeteiligung zwische Landtag und Beirat. 2015 lag die Differenz nur bei 3,2 %punkten. Der relativ große Unterschied ergibt sich dadurch, das in Gröpelingen 2019 37 % der Menschen im sonst wahlberechtigten Alter nicht wählen durften, weil sie die Deutsche Staatsangehörigkeit nicht besitzen (2015 32 %) . Bei der Beiratswahl sind allerdings EU-Bürger wahlberechtigt. Die Anzahl der EU-Bürger ist von 2015 auf 2019 um 53 % gestiegen und lag bei 3.355 Personen. Von denen sollen nur ca. 1 % bei der Europawahl abstimmen! Es ist anzunehmen, das deren Wahlbeteiligung für den Beirat nicht sehr viel höher liegt. Deshalb ist die Wahlbeteiligung zum Beirat in Oslebshausen, in dem z.B. deutlich weniger Bulgaren wohnen, markant höher als etwa in den Ortsteilen Lindenhof und Ohlenhof. Feststellen kann man weiter, das die SPD absolut nur 32 von 16.588 Stimmen des Jahres 2015 verloren hat. Durch die wesentlich höhere Wahlbeteiligung sind sie prozentual aber um 9,8 % gefallen. Kurz vor der Wahl sind Teile der SPD in sehr populistischer Weise speziell in Oslebshausern aufgetreten, als es um die Bioabfallumschlagsanlage ging. Nur WIR GRÜNEN hatten damals in der denkwürdigen Beiratssitzung scharfe Auflagen für den Betrieber gefordert — die anderen Parteien hatten das in der aufgeheizten Atmosphäre abgelehnt. Ein ähnliches Verhalten gab es in der Wahlperiode davor, als bei der Aufstellung einer 180-Meter-Anlage in der Straße Riespot weit weg von der nächsten Wohnbevölkerung seitens der SPD “der Untergang” an die Wand gemalt wurde. Die Anlage steht — und selbst von unmittelbaren Firmenangehörigen gab es bisher keinerlei Beschwerden. In Oslebshausen hat die SPD mit dieser populistischen Politik mit 11 % am meisten von den Gröpelingern Ortsteilen verloren. Auch hier gilt aus unserer Sicht: Es kann kein “weiterso” geben. Die SPD war Regierungspartei in der Zeit und kann dann im Beirat nicht so tun als ob sie mit den Entscheidungen ihrer SPD-Vertreter am Marktplatz nichts zu tun hat. Die Wähler sind nicht dumm. Die AfD hat erstmals in Gröpelingen für den Beirat kandidiert und aus dem Stand 11,2 der Stimmen bekommen. Allerdings haben im Gegenzug die Bürger in Wut 6,4 % verloren. Unter dem Strich also beide Parteien betrachtet ein Gewinn von 4,8 %. Wir können uns an keine Initiative der Vertreter von Bürger in Wut im Beirat Gröpelingen in den letzten 4 Jahren erinnern. Man war allerdings mit einem Vertreter gut dabei und ein praxisorientiertes Thema war die in den Randzeiten verschlechterte Busanbindung aus Gröplingen hinaus. Es gibt dort jetzt einen Personalwechsel — wir sind gespannt. Bei der AfD sind uns überhaupt gar keine speziellen Gröpelinger Themen bekannt. Auch kein Wahlprogramm. Es bringt den Wählern nichts, wenn sie Parteien wählen, die dann “unqualifiziertes Personal” entsenden und sich von den Behördenvertretern vorführen lassen. Oder die schlicht nichts machen und einfach nur so rumsitzen. Auch da sind wir auf die Mitarbeit gespannt. Man verdient als einfaches Beiratsmitglied im Jahr vllt. 300 Euro (25 Euro Sitzungsgeld pro Sitzung). Dafür muss man schon Idealist sein, weil es doch ein hoher Zeitaufwand ist, wenn man qualifiziert mitreden will. DIE LINKE hat überraschend prozentual von 13,4 auf 12,8 % verloren. Das deutet daraufhin, das sie eine relativ treue Wählerschaft haben, die sie auch zur Stimmenabgabe 2015 motivieren konnten. Bei einer höheren Wahlbeteiligung gewinnen sie aber nicht entsprechend mehr Wähler hinzu. Trotz sehr aufwändiger Parteiveranstaltungen wie auf dem Platz vor der Stadteilbibliothek am 18.5.2019. Bei 11,8 % bremenweit kann man nicht von einer Hochburg der Linken in Gröpelingen sprechen, wie die Partei vorgibt. In Mitte oder Östliche Vorstadt liegt der Stimmenanteil fast doppelt so hoch Die FDP hat 0,6 % der Stimmen hinzugewonnen. Mehr gibt es dazu auch nicht zu schreiben. Inhaltlich war die Partei blass — auch hier muss man abwarten, ob sie in der kommenden Legislaturperiode aktiver werden können. Wenn man von Schwerpunktgebieten für UNS GRÜNE schreiben kann, dann liegen die tradionell im Wahlbezirk 441–03 (Jadestr., Nordenhamer Str. und umzu) wo wir 6,4 %punkte hinzugewinnen konnten auf 16,1 %. Ebenfalls war 442–03 (Fischerhuder Straße, Selsinger Straße und umzu) mit plus 5,2 % auf 16,5 % stärker als der Durchschnitt. Traditionell etwas stärker ist auch 442–02 (In den Barken, Wilstedter, Sottrumer und umzu). Hingegen ist der Bereich 443–05 (u.a. Basdahler Straße) zurückgefallen, in dessen Nähe wir z.B. noch 2007 Beiratsmitglieder wohnen hatten und wohl dadurch höhere Stimmenanteile generieren konnten. Die schwächsten Bereiche waren 443–02 (Schwarzer Weg, Tangermünder Str. und umzu) mit nur 7,8 %. Und der Oslebshauser Wahlbezirk 445–06 mit dem höchsten Rechtswähleranteil von über 20 %, wo wir dann nur auf 7,9 % kamen. Welche Straße das genau sind, wird nachgereicht. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen