Austausch zum Thema Reihersiedlung 15. Juni 201329. Januar 2014 Am 14.06.2013 gab es ein Treffen mit ca. 70 Anwohnern der Reihersiedlung/Reiherstr. und Interessierten im Bürgerhaus Oslebshausen. Anwesend waren unter der Moderation der Ortsamtsleiterin Vertreter vom Stadtteilbeirat, Bauressort, Sozialressort, Amt für Soziale Dienste, der Bremischen/Vitus und des Polizeireviers Gröpelingen. Der gültige Bebauungsplan 805 von 1965 verzeichnet auch heute noch vorhandene 52 Häuser mit den geraden HausNr. 2- 35 auf der linken Seite (18 Stück) und 1 — 69 in 5 Reihen auf der rechten Seite des Geländes (34 Stück). Von diesen 52 Häusern hat die Bremische 11 vermietet. Teils an sehr langjährige Mieter und teils an über das OPR-Recht übernommene Mieter. Eingewiesen von der Wohnungshilfe sind derzeit Menschen in 8 Häusern. Der Mietpreis soll bei 180 Euro im Monat liegen — warm. Ob Briketts o.ä. für die Ofenheizungen gestellt werden blieb unklar. Dito die Stromkostentrennung für Warmwasser und Rest. Gegenüber vllt. 500 Euro in einer 4‑Zimmer-Geschosswohnung spart die Stadtgemeinde also Geld. Das Polizeirevier Gröpelingen berichtete von 17 Einsätzen in 9 Monaten im Bereich Reihersiedlung/Reiherstr.. Es gab wohl im Mai einen größeren Einsatz mit mehreren Terminen aufgrund eines Familienstreits und eines anschließenden Autobrandes. Die Anwohner berichteten zusätzlich von einem Einsatz im Januar/Februar mit schwer bewaffneten Polizisten. In den 9 Monaten wurde ein Wohnungseinbruch und 10 Diebstähle (Kinderfahrrad, Bobbycar) angezeigt. Bis auf den schweren Einsatz ist das Gebiet aus Sicht der Aufgaben der Polizei nicht auffällig gewesen. Die Straße befindet sich aber im regelmäßigen Tourdienst der Einsatzfahrzeuge und auch der Kontaktpolizist ist (täglich) vor Ort. Die Bremische möchte langfristig die Reihersiedlung abreissen und selbst oder durch einen Verkauf neu gestalten. Dies ist aber eine langfristige Vorstellung, die durchaus den Zeitumfang von Jahrzehnten beinhaltet. Kurzfristig will man sich um die Sperrung ggf. aufgebrochener Häuser und den Rattenbefall kümmern. Investitionen sind nicht vorgesehen, was gerade die Altbewohner sehr stört, weil die Bausubstanz immer mehr verkommt. Aus Sicht des Bauressorts erfüllen die Flachbauten nicht mehr heutigen modernen Wohnansprüchen. Aber es gibt einen ebenerdigen Eingang und Fenster zur anderen Seite heraus, so das bauaufsichtlich z.B. wegen des Brandschutzes nicht eingeschritten werden muss. Das ist bei anderen Objekten im Stadtteil durchaus anders. Evtl. Schimmel in den Wohnungen fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der Baubehörde. Das müsste ggf. mit der einweisenden Stelle geklärt werden. Ordnungsgemäßge Handhabung von Öfen ist auch andernorts durch die Verbreitung von privaten Kaminen ein Problem. Für die Überwachung ist das Bremer Gewerbeaufsichtsamt zuständig –> siehe deren Internetseite. Vom Amt für soziale Dienste West in der Hans-Böckler Str. werden die 2 als problematisch beschriebenen Familien auch über Außenmitarbeiter betreut — ingesamt werden in Gröpelingen und Walle über 800 Familien in der ein oder anderen Weise betreut. Generell ist es ein Problem, wenn in der Heimat vorhandene ethnische oder religiöse Konflikte in Deutschland weitergetragen werden. Diese Frage stellt sich offenbar nicht nur bei der Unterbringung von Menschen aus dem ehemaligen Vielvölkerstaat Jugoslawien, sondern auch zu anderen Gruppen wie Rumänen, Roma u.a.. Alle in der Reihersiedlung lebenden Kinder gehen zur Schule. Vom Sozialressort ist im Normalfall nicht beabsichtigt weitere Menschen in den Häusern unterzubringen. Es sollen auch keine Container aufgestellt werden. Eine Containeraufstellung auf dem Gelände an der Tucholskystr. ist schon baurechtlich nicht möglich. Flüchtlinge werden nicht in der Reihersiedlung untergebracht. Weitere Unterbringungen werden auf jeden Fall mit dem Stadtteilbeirat Gröpelingen abgesprochen. Letztlich muss man Verständnis dafür haben, das die Behörde kein definitives Nein zu einer weiteren Belegung aussprechen kann, da derzeit z.B. nicht absehbar ist, welche Folgen die volle Freizügigkeit in den EU-Arbeitsmarkt ab dem 01.01.2014 für Menschen aus Bulgarien und Rumänien auch für Bremen hat. Auch die Häuser in der Reihersiedlung sind eine Verbesserung ggü. den Wohnverhältnissen in einigen Städten dort. Von den anderen Vorteilen ganz abgesehen. Ob eine Verlegung einer Familie in ein anderes Wohngebiet die Lage entspannt oder nicht dort ähnliche Probleme schafft, ist schwer vorherzusagen. Uns haben z.B. in der Vergangenheit Berichte erreicht, das mitgebrachte Lebensgewohnheiten hier nur schwer bzw. gar nicht zu akzeptieren sind. Wenn tatsächlich im Stadtgebiet z.B. Tauben gefangen und auf Balkons gegrillt werden, ist es ein Problem. Wenn man aus dem Ausland vor Chaos und wirtschaftlicher Not nach Deutschland zieht, aber hier dann mit “Menschen der heimatlichen Gegenpartei” in Konflikt gerät, dann ist das nicht zu akzeptieren, weil man damit das Chaos nach Deutschland trägt vor dem man ja gerade geflüchtet ist. Der Umstand das Eltern offenbar häufiger Analphabeten sind, erschwert das Lernen der Deutschen Sprache zusätzlich. Das Jobcenter sieht keine oder nur sehr wenige Möglichkeit, diese Menschen in den ersten Arbeitsmarkt zu integrieren. Wichtig ist, das die Eltern ermöglichen, das ihre Kinder hiesige Werte annehmen, damit eine Integration auch in den Arbeitsmarkt erfolgen kann. Alles andere wird für das Haushaltsnotlageland Bremen sehr teuer. Deshalb ist eine gute Bildungslandschaft in Gröpelingen so wichtig. Und hier ist auch “die große Politik” am Zuge: Unsere Europa-Abgeordnete Helga Trüpel setzt sich z.B. dafür ein, das im EU-Haushalt ausreichend Mittel zur Verbesserung der Lebensverhältnisse z.B. in Bulgarien und Rumänien zur Verfügung stehen. Natürlich ist es unerlässlich, das die EU in den noch jungen Demokratien eine besondere politische Kontrolle über die Länder ausübt, damit dort sinnvolle Strukturen entstehen und nicht etwa Geld durch Korruption o.ä. verschwendet wird und nichts vorankommt. Für das Weiterbetreiben regionaler Konflikte wie im ehemaligen Jugoslawien darf es auch keinen Raum mehr geben. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen