Beiratssitzung zum Thema Flüchtlingsunterkünfte im Bremer Westen

am  Diens­tag dem 03.09.2013 um 18:30 Uhr als eine gemein­sa­me Bei­rats­sit­zung der Stadt­teil­bei­rä­te Fin­dorff, Grö­pe­lin­gen und Wal­le in Grö­pe­lin­gen im Nach­bar­schafts­haus Hele­ne Kai­sen, Beim Ohlen­hof 10.

Erwar­tungs­ge­mäss war der Saal mit wohl über 200 Men­schen voll. Die Bei­rats­sit­zung ver­lief bis auf eine klei­ne Min­der­heit der Grö­pe­lin­ger CDU-Frak­ti­on in rela­ti­ver Über­ein­stimmug der Bei­rä­te und des Publikums.

Nach inten­si­ver Prü­fung aller im städ­ti­schen Besitz befind­li­chen Grund­stü­cke und Gebäu­de haben sich ein Gebäu­de und ein Grund­stück als aktu­ell mach­bar her­aus­ge­stellt. Das Gebäu­de Els­fle­ther Str. 29 für maxi­mal 30 jugend­li­che Flücht­lin­ge befin­det sich noch in der Prü­fung, da in der ers­ten Annah­me die Brand­schutz­vor­schrif­ten (bei Ein­bau von Küchen) bzw. die Kos­ten der Sanie­rung als zu hohe Hür­de ange­se­hen wurden.

In Wal­le ist auf einem Grund­stück an der Ecke Nordstr./Überseetor/Cuxhavener Str. eine Mobil­bau­lö­sung für 120 Men­schen beschlos­sen wor­den. Die Details — z.B. kon­kre­te Lage der Wohn­an­la­ge auf dem gro­ßen Grund­stück — wer­den noch in einer kom­men­den Anwoh­ner­ver­samm­lung in Wal­le ent­schie­den. Dabei darf man nicht her­kömm­li­che Bau­con­tai­ner im Kopf haben, son­dern es sol­len 4 Eck­wohn­an­la­gen mit 2 mit­ti­gen Gemein­schafts­häu­sern und einem Spiel­platz in der Mit­te gebaut wer­den. Vor­ge­se­hen sind 2 und 4‑Bett-Woh­nun­gen jeweils mit eige­ner Dusche und Küche. Für den Lai­en ist dann auf dem ers­ten Blick der Bau aus Con­tai­nern bei die­ser Anla­ge ggf. gar nicht sichtbar.

In Grö­pe­lin­gen ist in dem seit meh­re­ren Jah­ren fast kom­plett leer­ste­hen­den fast 4.600 qm gro­ßen Gebäu­de Schiff­bau­erweg 4 eine Unter­brin­gung von zunächst 60 Men­schen geplant. Nach einem hal­ben Jahr — also ca. Juni 2014 — soll ent­schie­den wer­den, ob die Per­so­nen­zahl auf­ge­stockt wer­den kann. Kon­kret soll die ers­te Eta­ge für Gemein­schafts­räu­me und die 2. (bzw. dann die 3. Eta­ge) für die Wohn­räu­me genutzt wer­den. Zunächst war eine Voll­ver­pfle­gung vor­ge­se­hen, der Bei­rat Grö­pe­lin­gen besteht in sei­nem Beschluss aber auf min­des­ten einer Gemein­schafts­kü­che, in der eine selb­stän­di­ge Zube­rei­tung von Essen mög­lich ist.

Am 17.9. soll ein offen­bar umfas­sen­des Begleit­pro­gramm der Sozi­al- und der Bil­dungs­be­hör­de bzw. ggf. wei­te­rer Behör­den vor­ge­legt wer­den. Je nach­dem wie­viel Kin­der kom­men soll­ten, ist eine Beschu­lung im Stadt­teil lei­der nicht für alle mög­lich; bei Kin­der­gar­ten­plät­zen sieht es bes­ser aus. Sehr sehr wich­tig ist aus Bei­rats­sicht und aus Sicht des Publi­kums, das aus­rei­chend Sprach­kur­se ange­bo­ten wer­den — sowohl vom Zeit­punkt, den Kapa­zi­tä­ten als auch von der Dau­er, da nicht jeder gleich schnell lernt. Das Ange­bot von Sprach­vor­kur­sen in den Schu­len wird bis­her wei­ter als Man­ko angesehen.

Ziel bleibt nach Mög­lich­keit nach der 3monatigen Erst­un­ter­kunft die Unter­brin­gung in Woh­nun­gen. Die Woh­nungs­bau­ge­sell­schaf­ten unter­stüt­zen hier. Wenn man auf­merk­sam durch Grö­pe­lin­gen oder Wal­le geht, dann fin­det man aber zahl­rei­che wahr­schein­lich im Pri­vat­be­sitz befind­li­che Häu­ser, die oft­mals schon seit meh­re­ren Jah­ren nicht bewohnt sind. Jeder der einen Eigen­tü­mer einer sol­chen Immo­bi­lie kennt, wird gebe­ten, nach­zu­fra­gen, auf die Dring­lich­keit der Nut­zung des Wohn­raums auf­merk­sam zu machen und sich ggf. zwecks Unter­stüt­zung an das Bau­res­sort zu wen­den. Des­wei­te­ren gibt es allein in Grö­pe­lin­gen über 100 soge­nann­ter Bau­lü­cken, auf denen mit Neu­bau­ten oder Auf­sto­ckun­gen Wohn­raum für vie­le hun­der­te Fami­li­en geschaf­fen wer­den könn­te. Ähn­li­ches dürf­te für Wal­le gelten.

 

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