Beiratssitzung vom 16.02.2022 17. Februar 202217. Februar 2022 Die Sitzung fand als Videokonferenz statt und fand anfangs um 19:00 Uhr einen hohen Zuspruch, der mit der Abarbeitung der Themen und der fortschreitenden Zeit natürlich deutlich fiel. Zunächst ging es um personell Änderungen im Beirat auf Seiten der SPD. Und auch bei der Polizei vor Ort. Danach stellten sich 3 junge Menschen vor, die sich im Jugendforum Gröpelingen engagieren. Bemerkenswert war die Vorstellung sowie die Klarheit und Zielstrebigkeit in einem noch recht jungen Alter. Anerkennung und Respekt dafür! Das Jugendforum Gröpelingen wurde somit eingesetzt. Insgesamt gibt es derzeit wohl 7 Mädchen oder junge Damen. Hmm … sind die Jungen in Gröpelingen zu schüchtern? Danach stellte die Wabeq ihre weiteren Pläne für die Bebauung im Bereich Seewenjestraße / Lissaer Straße vor. Derzeit wird auf dem ehemaligen Garagenhof das vordere Gebäude gebaut, das im Erdgeschoss auch eine U3-KiTa mit 2 Gruppen beinhaltet. Anvisiert wird eine Fertigstellung im September für die KiTa und die Wohnbebauung im Dezember. Die Wabeq berichtete, das sich das Verhältnis zu den Nachbarn in der Brombergerstraße zwischenzeitlich entspannt hätte und man beim neuen Bauvorhaben die anderen Anwohner besser einbeziehen wird. Denn nach der Fertigstellung auf dem ehemaligen Garagenhof soll es mit der Bebauung auf dem Gelände des Supermarktes weitergehen. Es soll vorne zur Seewenjestraße ein 5stöckiges Gebäude mit einer Tiefgarage mit 50 Stellplätzen und einem 750 qm großen Supermarkt im Erdgeschoss entstehen. Danach wird der bestehende etwas größere Supermarkt abgerissen und es erfolgt die weitere Wohnbebauung. Es soll in Nachbarschaft zur U3-KiTa auch eine weitere Ü3-Kita entstehen. Auch diese Gebäude werden mit einer Photovoltaikanlage versehen, die 60 % des benötigten Strombedarfs selbst erzeugen soll. Auch diese Gebäude sollen eine Infrarotheizung bekommen. Alles in allem wird am Ende neuer Wohnraum für 350 Einwohner geschaffen worden sein. Viele eigene Autos dürfen diese Bewohner freilich nicht haben, da es dafür so gut wie keine Parkplätze im Baukonzept gibt und Platz im Umfeld nur für das bisherige Baufeld gut findbar gesehen wurde. Das muss man als potentieller Mieter wissen. Das war nur eine erste Information auch mit Blick auf die Sorgen in der Nachbarschaft zum Supermarkt. Die offizielle Befassung im Planverfahren erfolgt in den nächsten Monaten / Jahren. Dann ging es um die Ansiedlung eines 1.950 qm großen EDEKA-Marktes samt Bäckerei im Rahmen eines Vorhaben- und Entwicklungsplanes auf der Gewerbefläche der Bauzentrums am Oslebshauser Bahnhof. Hier war der Stand bereits die Trägerbefassung und jeder kann noch bis zum 01.03.2022 Stellung dazu nehmen. Der Stadtteilbeirat lehnte die Planung einstimmig ab. Die Gründe sind, das für den Markt vor Ort kein Bedarf gesehen wird und am Ende der Konkurrenzkampf mit dem seit Jahrzehnten vorhandenem ReWe-Markt zu einer Verschlechterung der Qualität führen könnte. Zudem steht die Planung im klaren Widerspruch zu auch jüngsten Aussagen aus dem Bau- und Wirtschaftsressort, die eine wohnortnahe Versorgung ohne Auto anstreben, eine Stadt der kurzen Wege, “Nähe statt Größe” und keine einstöckigen Supermärkte mehr. Eine Ansiedlung von gleich 4 Märkten (Aldi, Penny, ReWe, EDEKA) und 3 Bäckereien auf einem Fleck in einem Ortsteil mit 9.500 Einwohnern ist eine starke Zentralisierung. Schon heute gibt es vor Ort viel Einkaufsverkehr aus Burg-Grambke, wo eine Lücke in der Versorgung für 5.000 Einwohner gesehen wird. Diese Autos sorgen für viel Verkehr auf der Heerstraße und erschweren die Querung aus der Oslebshauser Landstraße — mit einer weiteren Ansiedlung noch mehr. Mit der Ansiedlung in Oslebshausen wird eine Lösung für Grambke noch unrealistischer. Außerdem wird der Autoverkehr durch die Eröffnung des toom Baumarktes an der Schragestraße ohnehin noch zunehmen. Und die Führung der Premiumradroute ist auch über die Ritterhuder Heerstraße geplant. Bremen muss die Nahversorgung in der Stadt endlich klimagerecht gestalten und nicht weiter eine auf das Auto ausgerichtete Marktansiedlung verfolgen! Die Landesarchälogin stellte anschließend den aktuellen Stand der Ausgrabungen an der Reitbrake vor. Aktuell wurden bisher 11 vollständige Skelette, etwa 4.00 Knochenfunde und 101 Erkennungsmarken ausgegraben. 10 Skelette wurden dabei teilweise übereinanderliegend gefunden. Über dieser Stelle soll es bei den Ausgrabungen 1948 eine Art Rampe für die damaligen Umbettungen gegeben haben und somit wurden diese Toten übersehen. Diese Freilegungen waren sehr zeitaufwändig. Aktuell hat man daher 40 % der Friedhofsfläche erforscht. Somit kann man wohl davon ausgehen, das die Ausgrabungen möglicherweise bis in den Herbst 2022 oder auch noch in das Jahr 2023 dauern werden. Trotz krankheitsbedingter Totalausfälle ist es uns GRÜNEN GRÖPELINGEN gelungen, eine Reihe von Anträgen in die Beiratssitzung einzubringen, die allesamt eine Mehrheit im Beirat fanden bzw. nue einmal eine Enthaltung. Die Anträge sind hier einzusehen: Anträge der Beiratssitzung vom 16.02.2022 Der Antrag 3 befasste sich mit der Schrottimmobilie Geestraße 134. Dem u.W. im Stadteil wohnenden Eigentümer wurde ein generöses Angebot der Stadt unterbreitet, was er abgelehnt hat, weil er völlig sachfremd meint, man könnte das seit ca. 40 Jahren im Rohbau stehende Gebäude schnell einzugsbereit machen. Ist der Staat handlungsunfähig gegen so einen Realitätsverlust von Eigentümern? Der Antrag 4 behandelte die interen Organisation im Beirat. Antrag 5 thematisiert die Verkehrssituation in der Lindenhofstraße. Sie wurde vor 20 Jahren im URBAN-Projekt quasi verkehrsberuhigt umgebaut. Tatsächlich fahren dort heute auch mit der Action-Ansiedlung große Laster durch. Und ziemlich viele Autos. Der Charakter geht dadurch verloren. Wir wollen keine Lösung, die Verkehre in die Nebenstraßen wie die Ort- oder Waltjenstraße verdrängt. Hier ist Fachrat gefragt. Antrag 6 behandelte den Gröpelingebeauftragten, den es laut Zeitungsbericht geben soll. Wohl angelehnt an der Bremen-Nord-Beauftragten in der Senatskanzlei. Nun ist Bremen-Nord ca. 3 x so gross und es ist uns auch nicht bekannt, welche Erfolge dieser Mensch dort auf sein Wirken bezogen verbuchen konnte. Und generell wollen wir als Beirat beteiligt werden. Wir sehen auch die Gefahr, das so ein Beauftragter der Verwaltung evtl. den von den Bürgern gewählten Beirat schwächt, wenn er am Beirat vorbei Projekte durchsetzt. Antrag 7 ist vielleicht der wichtigste Antrag gewesen und hat eine stadtweite Bedeutung. Es geht darin um die Erarbeitung einer kohärenten, zeitgemäßen und zukunftsfähigen Erinnerungs- und Bildungsarbeit in Bremen zu den Verbrechen während der NS-Zeit nach dem Verstummen der Zeitzeugen. In Gröpelingen sind das z.B. dei verstorbenen Helmut Kasten und Heinz Rolappe, die ihre Jugenderfahrungen mit Schülern geteilt hatten. Diesen Antrag in unserer Stadtteilgruppe so relativ auf den Punkt formuliert zu haben, darauf sind wir schon ein bißchen stolz und hoffen natürlich, das er eine Wirkung in der Stadtpolitik entfalten kann. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen