Beiratssitzung vom 20.04.2022 20. April 202221. April 2022 Die Beiratssitzung fand nochmal als Videokonferenz statt, da sich eine öffentliche Veranstaltung auf dem Gelände von ArcelorMittal doch als zu schwierig erwies. Ein Antrag der CDU-Fraktion zur Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes des Eisenbahntunnels in Oslebshausen wurde einstimmig angenommen. Es ist allerdings kein neues Thema und in der Vergangenheit war die Deutsche Bahn AG nicht gewillt etwas am Tunnel zu machen. Nach dem Motto “Funktioniert — Aussehen uns egal”. Vielleicht klappt jetzt etwas mit der Unterstützung aus dem IEK-Projekt “Oslebshauser Kreuzung und umzu”. Wir stellten einen Folgeantrag zum Gedenken an die Verbrechen während der Nazi-Diktatur: 2022_Antrag_Gedenken , der mit einer Enthaltung angenommen wurde. Desweiteren regten wir an, das unserer Beschluss von der letzten Beiratssitzung zum Thema in der Beirätekonferenz getragen werden könnte, da es ja ein stadtweites Thema ist. Trotz ausführlich erfolgter Antwort aus dem Ressort, wurde erneut der wunderschön gestaltete Panoramaweg im Oslebshauser Park moniert. Uns fehlt dafür das Verständnis, da sich die Lage vor Ort doch dramatisch verbessert hat. Man erkennt auf dem Foto, das sogar die Teichenten den Weg mittlerweile lieben. 🙂 Es ist genau das umgesetzt worden, was vorher lange geplant, umfangreich vorgestellt wurde und auch von den Beiratsvertretern die Zustimmung fand. Vorher gab es dort einen Weg, der nur ca. 1,5 Meter breit war. Der Asphalt war brüchig und durch Wurzeln hochgedrückt. Er war an den Seiten dicht zugewachsen und schlecht beleuchtet. Der Angstort Nummer 1 im Ortsteil! Leider haben wir davon kein Foto archiviert. Jetzt ist der Weg 2,50 Meter breit! Neuer Asphalt! Neue Beleuchtung! Gut einsehbar von beiden Seiten! Es ist ein Schmuckstück von einem Weg, der den Namen Panoramaweg wirklich verdient hat. Und ja — man darf da auch wie vorher mit dem Fahrrad fahren. Aber da es ein Parkweg ist, muss man Rücksicht nehmen auf Fußgänger, Enten etc.. Man darf da und soll da explizit nicht durchrasen! Der Weg soll vielmehr die Schönheit des Oslebshauser Park besser vermitteln — das ist die Grundidee der Planung gewesen, die einhellig befürwortet wurde. Denn es ist zuwenig bekannt, welchen “Schatz” Oslebshausen da hat — der Park ist z.B. größer als der Waller Park. Für ganz schnelle Radfahrer gibt es Routen etwa entlang der Hafenrandstraße, wo auch viele schnelle E‑Bikes verkehren. Und man muss auch mal sagen, das so eine aufwändige Neugestaltung nicht selbstverständlich ist bei der Haushaltslage in Bremen. Ein Thema der Beiratssitzung war dann die Vorstellung der Neuplanung für den Spielplatz Liegnitzplatz, der in die Jahre gekommen ist. Der Hauptbeteiligungsprozess findet im Mai bis August 2022 statt. Am 30.04. von 14 — 17 Uhr gibt es eine Auftaktveranstaltung auf dem Platz. Zweites Thema war eine Vorstellung von ArcelorMittal, was sie im Zuge des Umstiegs der Stahlherstellung vom Hochofenverfahren auf eine Direktreduktion des Sauerstoffs aus dem Eisenerz und einem anschließendem Elektrolichtbogenofen planen. Der Vorgang soll in einem kleineren Schritt 2025 als Ersatz des Hochofens 3 mit Erdgas als Energieträger angegangen werden. Der zweite größere Schritt ist dann für 2030/2032 geplant. Ziel ist 2050 eine CO2-freie Stahlerzeugung. Alles natürlich auch unter Vorbehalt der Ereignisse des Ukrainekrieges. Im Grunde entsteht damit ein völlig neues Stahlwerk. Schon jetzt wird mehr Schrott eingesetzt als früher, um die CO2-Emissionen zu senken. Aber der große Step kommt erst mit der Elektrovariante ab 2025. Deutschland wird dann vom Schrottexporteur evtl. zum Schrottimporteur und der Schrottmarkt steht vor einer großen Veränderung. Inwieweit es da zu einer vertieften Zusammenarbeit zwischen den Bremer Standorten von TSR und ArcelorMittal kommt, das blieb offen. Es geht da natürlich auch bzw. wesenltich um’s Geld. ArcelorMittal stellt sich aber auch auf eine eigene Schrottsortierung ein, da die große Mengen Schrott nicht sortenrein angeliefert werden. Wo die Anlandung passierten wird — im Hüttenhafen? — und wo sortiert wird, das ist noch nicht klar. Möglicher Lärm wird hier sicher ein Kriterium sein. Klarer ist hingegen, das eine neue 110-KV Stromleitung wohl nicht durch Gröpelingen führen wird. Angedacht ist eine Leitung von der anderen Weserseite. Und ab 2030 baut der Netzbetreiber Tennent evtl. eine neue 380V-Umverteilerstation in der Nähe der Autobahn im Blockland, von der dann die Anbindung erfolgen würde. Um Platz auf dem Gelände zu schaffen, muss die LD-Schlackeaufbereitung verlegt werden. Auch wird man auf ein Röhricht-Gewässer zugreifen müssen. Dafür sind bereits im letzten Jahr im Umfeld Kompensationsmaßnahmen durchgeführt worden. Entsprechende Planungsgespräche mit den Behörden und Verbänden finden Mitte Mai statt. Wichtig ist, das sich mit der Umstellung die Schadstoffemissionen weiter stark verringern würden. Der Zeitplan ist sehr ehrgeizig. Und aus Konzernsicht sind an vielen Standorten weltweit solche Umstellungen vorgesehen. Was das für die Arbeitsplätze bedeutet, das kann heute noch nicht seriös gesagt werden. Es wird auf jeden Fall einen Bedarf an Umqualifizierungen geben. Wir fragten noch unabhängig von dem Projekt, wie Arcelormittal zum 6. Bauabschnitt des Bremer Industrieparks steht und ob sie von ihren Flächen etwas für eine Mülldeponie abgeben würden. Das ist wohl eher nicht zu erwarten haben wir die Antwort verstanden. Es laufen wohl Gespräche im Rahmen des Gewerbeentwicklungsplans 2030 und was in Sachen Windkraftausbau noch möglich wäre. Nicht gefragt haben wir, was das für die Finanzen Bremens bedeuten könnte. Weil wir darauf zum jetzigen Zeitpunkt sowieso keine Antwort bekommen hätten. Man konnte den Nachrichten allerdings entnehmen, das ArcelorMittal für ihre ähnlichen Investitionsvorhaben etwa in Spanien oder Belgien bereits Vereinbarungen mit dortigen Regierungen getroffen hat. Diese sehen Investitionsbeihilfen im beträchtlichen Umfang vor. Das wird wohl auch in Deutschland notwendig sein, wie man auch Äußerungen etwa der Salzgitter AG oder der thyssenkrupp AG entnehmen kann. Und oft ist es dann so, das die Mittel zwischen dem Bund und dem jeweiligen Land aufgeteilt werden. Für das kleine Bremen könnte das dann eine erhebliche Ausgabe sein. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen