Bericht Beiratssitzung vom 20.11.2019 – Teil 3 Straßenbahnverlängerung 21. November 20197. Juli 2020 Ein weiterer Tagesordnungspunkt waren zwei vorliegende Anträge zur Straßenbahnverlängerung vom Depot in Gröpelingen nach Oslebshausen von SPD und CDU. Der SPD-Antrag wurde als fraktionsübergreifender Antrag vorgelegt — obwohl zuvor gar nicht darüber mit unserer Fraktion gesprochen wurde. Ein Rückfall in nicht mehr vorhandene “Allmachtsphantasien der Genossen”? 😉 Wir haben bei dem Antrag mit einer Zustimmung und einer Enthaltung gestimmt, weil wir einerseits natürlich die Beschlusslage auch unserer Partei und den Koalitionsvertrag kennen, andererseits aber auch offene Fragen haben. Antrag-Trassenverlängerun_20.11.Herunterladen Aber man muss auch relativieren: Der Antrag sieht die Bereitstellung von Planungsmitteln für den Doppelhaushalt 2022/2023 vor. Also in mehr als 2 Jahren. Das Vorhaben unter der Nummer E1 geniesst auch im Verkehrsentwicklungsplan 2025 keine Priorität — im Gegensatz zur Verlängerung nach Osterholz unter E4. 140606_E26_HandlungskonzeptHerunterladen Der obere Finanzierungspfad sieht jährliche Mittel von 200 Millionen Euro vor, der mittlere Pfad ca. 120 Mio. Euro und der untere Pfad ca. 60 Mio. Euro. Der obere Pfad würde eine starke Erhöhung der Mittel bedeuten — auch von Bremer Seite. Das ist eher nicht zu erwarten: 140606_E08_Handlungskonzept_Methodik-RahmenbedingungenHerunterladen Aktuell stehen andere Dinge im Vordergrund — vor allem der Neubau des Straßenbahndepots Gröpelingen. Wenn man sich vergegenwärtigt, was manchmal für Menschenmengen im Oval des Straßenbahndepots auf die Bahn bzw. den Bus warten und die An- und Abfahrtzone vorübergehend auf einem schmalen Abschnitt der Debstedter Straße reduziert werden soll, dann ist das schon eine große Herausforderung beim Punkt Sicherheit. Gerade in der dunklen Jahreszeit mit ja weiter Verkehr entlang der Debstedter Straße. Dito dürften weitere Themen aktueller sein. Wie die Einführung einer Buslinie durch den Wesertunnel zum GVZ, wenn der Tunnel 2024 fertig werden sollte. Schnellfähren über die Weser im VBN-Netz. Eine Buslinie vom Bahnhof Oslebshausen (nicht von Burg) über die A27 zur Universität. Und das drängenste Problem dürften bessere Fahrtzeiten der Regio-S-Bahn sein, wofür ggf. auch das Dritte Gleis zwischen Haupfbahnhof und Burg notwendig ist. Etwas, was unserer in diesem Jahr verstorbene Mitstreiter Helmut Kasten schon seit vielen Jahren gefordert hat. Offene Fragen die wir haben: Es gab bisher nur Parteibeschlüsse — aber kein wirkliches Votum der Menschen vor Ort. Wie denken die Menschen vor allem in Oslebshausen über das Thema? So ein Antrag sollte sowieso auch auf einer Beiratssitzung in Oslebshausen beschlossen werden.Wenn die Schienenverlegung kommt, soll nach den bisherigen Plänen nur eine Linie diese nutzen. Genannt wurden bisher die Linie 2 oder die Linie 10.Wenn die Schienenverlegung kommt, dann fahren keine 90er-Busse mehr. Die Straßenbahn fährt in den Hauptverkehrszeiten aktuell alle 10 Minuten — die Busse in der Heerstraße ca. alle 5 Minuten. Eine Verschlechterung. Die vllt. auch Bremen-Nord mehr “abhängt” vom Rest der Stadt?Wenn nur eine Linie verlängert wird, dann muss man bei der Nutzung der anderen Linien einmal mehr am Depot als heute umsteigen — Anschluss, Wetter. Eine Verschlechterung.Am Bahnhof Oslebshausen halten viel weniger Züge als am Bahnhof Burg. Man kann heute am Depot einsteigen, bis nach Burg mit dem Bus fahren und da in einen Zug nach Bremerhaven einsteigen.Wie stellt sich die Streckenführung dar? — Wo ist der Platz dafür? Muss man bestehende Häuser enteignen und abreißen? Busse fahren heute schon den Bahnhof Oslebshausen nicht an, weil sie bei dem zeitweise starken Autoverkehr auf der Ritterhuder Heerstraße als Zu-/Abweg zur Autobahn zuviel Zeit verlieren würden.Wo sollen sich die Gelenkbusse aus Bremen-Nord aufstellen? Wie funktioniert das vom Betriebsablauf, da die Straßenbahnen dann quasi mittendrin am Depot in Gröpelingen ihren Endhalt haben und nicht an der Endhaltestelle? Schienengebundene Straßenbahnen werden gebaut, weil sie der Bund fördert — obwohl sie sehr teuer sind. Im Verkehrsentwicklungsplan 2025 werden Kosten von bis zu 50 Millionen Euro für den Streckenausbau nach Oslebshausen genannt. Trollybusse auch mit eigener Fahrspur werden nicht gefördert — könnten aber viel billiger sein. Es gab schon bis 1961 eine Trolleybusverbindung von Gröpelingen bis nach Burg. Mit heutiger Batteriekomponente könnte ein Ausbau viel günstiger sein, da so ein Bus auch kurze Strecken ohne Strom fahren kann.Die Beschlusslage der Grünen sieht die Verlängerung nach Oslebshausen nur als Zwischenetappe zu einer Verlängerung nach Burg. Mit einer Verlängerung nur nach Oslebshausen erschliesst man keine neuen Bewohner entlang der Fahrstrecke — ein wesentlicher Unterschied etwa zur Verlängerung der Linien 1 und 8 nicht weiter durch Huchting, sondern auch ins Umland. Hat schon mal jemand über eine Straßenbahnlinie nach Ritterhude nachgedacht? teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen