Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt über den Klimawandel im Jahr 1988

Bei vie­len heu­te bereits älte­ren Men­schen dürf­te die­ser ehe­ma­li­ge Bun­des­kanz­ler wei­ter hoch­ge­ach­tet sein. Er ist im Jahr 2015 im Alter von fast 97 Jah­ren ver­stor­ben. Sei­ne meh­re­ren Inter­views mit der Jour­na­lis­ten San­dra Maisch­ber­ger sind viel­leicht noch auch jün­ge­ren Men­schen in Erin­ne­rung. Er war auch im sehr hohen Alter bei klars­ten Ver­stand wie ganz selten.

Hel­mut Schmidt hat bereits im Jahr 1988 auf die Gefah­ren der Atom­kraft als auch auf die Gefah­ren der Ver­bren­nung fos­si­ler Ener­gien hin­ge­wie­sen. Er hat damals die Solar­ener­gie als Aus­weg bezeich­net, die aber bei wei­tem damals nicht wirt­schaft­lich war.

 

Die ers­te rot-grü­ne Bun­des­re­gie­rung hat im Jahr 2000 das ers­te Erneu­er­ba­re-Ener­gien-Gesetz ein­ge­führt und so den Start­schuss für die qua­si welt­wei­te Ent­wick­lung der Pho­to­vol­ta­ik gesetzt. Die Erzeu­gungs­kos­ten sind mit der tech­ni­schen Ent­wick­lung um weit mehr als 90 % gefallen.

Heu­te im Jahr 2024 kann man in Deutsch­land Strom in Frei­flä­chen­an­la­gen für 5 Cent /kWh gut pro­fi­ta­bel erzeu­gen. Exper­ten erwar­ten in den nächs­ten Jah­ren ein Sin­ken auf 3,x Cent / kWh. In sehr son­nen­rei­chen Staa­ten sol­len schon heu­te Erzeu­gungs­kos­ten von 1,x Cent mög­lich sein. Für ein in Großb­ritta­ni­en in Bau befind­li­ches Atom­kraft­werk (Hin­k­ley Point C) muss­te der bri­ti­sche Staat dem Bau­herrn einen Preis von über 12 Cent / kWh garan­tie­ren. Dar­in sind noch kei­ne Mil­li­ar­den Pfund an Ent­sor­gungs­kos­ten ent­hal­ten. Der ein­ge­stie­ge­ne chi­ne­si­sche Anteils­eig­ner ist mitt­ler­wei­le als Bau­herr wie­der ausgestiegen.

Wind­strom war 1988 noch weni­ger bekannt. Da lie­gen die Kos­ten heu­te um 6, 7 Cent an Land und weit drun­ter bei Off­shore-Wind­kraft­an­la­gen. Jeder Bür­ger hat heu­te die Mög­lich­keit selbst Solar­mo­du­le zu instal­lie­ren und sich so ein stück­weit selbst mit Strom zu ver­sor­gen. Auch Fir­men wie Von­o­via nut­zen das nach Ände­run­gen unter Minis­ter Habeck für ihre Mie­ter immer mehr.

Jetzt sagen Ihnen ande­re Par­tei­en, man soll­te in Deutsch­land wie­der Atom­kraft­wer­ke bau­en. Wer will die in der Nach­bar­schaft? Wo kommt das Spalt­ma­te­ri­al her? Wie lan­ge dau­ert der Bau? Was kos­tet dann der Strom? Alles unge­klär­te Fra­gen. Das sind kei­ne Lösun­gen — das sind Hirn­ge­spins­te und man will Sie verdummen!

JETZT im Jahr 2024 haben wir aus Deutsch­land her­aus die Pho­to­vol­ta­ik und die Wind­kraft zu den mit Abstand güns­ti­gen Ener­gien gemacht. Ener­gien aus unse­rem eige­nen Land, wo wir nicht viel Geld für Impor­te an irgend­wel­che Gewalt­herr­scher im Aus­land machen müs­sen oder uns ein­sei­tig vom Aus­land wie beim Erd­gas aus Russ­land abhän­gig machen.

Die gro­ßen Ener­gie­kon­zer­ne haben uns Bür­gern vor 30 Jah­ren erklärt, das das Strom­netz maxi­mal 5 % Erneu­er­ba­re Ener­gien ver­tra­gen könn­te und bei mehr zusam­men­bre­chen wür­de. Sie wol­len uns natür­lich Strom ver­kau­fen, wol­len kei­ne neu­en ande­ren Erzeu­ger und wol­len schon gar nicht, das Bür­ge­rIn­nen selbst Strom mit zum Bei­spiel einer Bal­kon­so­lar­an­la­ge pro­du­zie­ren und so weni­ger Strom bei ihnen ein­kau­fen. Im ers­ten Halb­jahr 2024 waren es über 50 % Erneu­er­ba­re Ener­gien — und es ist nichts zusammengebrochen.

Wir müs­sen jetzt auf die­sem Weg wei­ter­ge­hen und noch mehr die­ser sehr güns­ti­gen Ener­gie­for­men instal­lie­ren. Wir müs­sen das natür­lich für einen wei­te­ren Aus­bau mit Kurz­zeit- und Lang­zeit­spei­chern kom­bi­nie­ren. Und brau­chen auch moder­ne Net­ze mit z.B. intel­li­gen­ten Strom­zäh­len, wie es sie in unse­ren Nach­bar­län­dern bereits gibt. Auch da haben die gro­ßen Ver­sor­ger bis­her nicht in die Infra­struk­tur inves­tiert, son­dern lie­ber immer wei­ter Gewin­ne ein­ge­nom­men anstatt in den tech­ni­schen Fort­schritt zu inves­tie­ren. Wir müs­sen völ­lig inef­fi­zi­en­te Ener­gie­for­men wie den Ver­bren­ner­mo­tor durch den Elek­tro­mo­tor erset­zen, mit dem man von den Fahrt­kos­ten her wesent­lich güns­ti­ger mobil unter­wegs sein kann. Und das gilt auch für Hei­zun­gen, wo auch sehr viel Wär­me gar nicht die Räu­me an sich heizt, son­dern durch den Schorn­stein entkommt.

Sei­en wir nicht popu­lis­tisch, sei­en wir nicht dumm! Ern­ten wir die Erfol­ge der Arbeit, die wir mit vie­len Mühen vor mehr als 25 Jah­ren ange­fan­gen haben! Bit­te gehen Sie Par­tei­en mit untaug­li­chen Ideen nicht auf dem Leim!

Zum wei­te­ren Ein­le­sen in die enor­me Dyna­mik der Entwicklung:

Rie­si­ge Spei­cher fürs Strom­netz Ein Bat­te­rie-Tsu­na­mi rollt heran 

https://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/energiewende-riesige-speicher-fuers-stromnetz-ein-batterietsunami-rollt-heran-a-59e79edc-91a7-421b-a1b8-8c3b5e39645b

Weil erneu­er­ba­re Ener­gien in Deutsch­land immer noch als »grün« gel­ten, machen schwarz und gelb Wahl­kampf mit Nebel­ker­zen. Der Kanz­ler­kan­di­dat der Uni­on nennt Son­nen- und Wind­ener­gie »Über­gangs­tech­no­lo­gien«, zerr­te im Bun­des­tag die­se Woche wie­der ein­mal die Flos­kel von der »Tech­no­lo­gie­of­fen­heit« her­vor und ver­spricht Luft­schlös­ser wie Fusi­ons­en­er­gie (die­se Tech­nik gibt es ein­fach noch nicht). Die FDP hat vor dem Bruch der Koali­ti­on ein Papier vor­ge­legt, das haupt­säch­lich in die fos­si­le Ver­gan­gen­heit weist. Unter­des­sen fei­ern inter­na­tio­na­le Beob­ach­ter die enor­men Erfol­ge der deut­schen Poli­tik zu erneu­er­ba­ren Energien. …”

 

 

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