Dramatische Bildungssituation im Herbst / Winter 2022 11. Dezember 2022 Erkennbar geht es nach der Fertigstellung des Neubaus mit dem Bau des Jahrgangshauses an der Grundschule Oslebshauser Heerstraße voran: Wir hatten uns am Anfang dieser Legislaturperiode 2019 vorgenommen, das wir besser bei den Bildungsbauten unterrichtet werden. Dazu konnten wir durchsetzen, das an jeder Sitzung des Bildungsausschusses der neu installierte Baukoordinator West des Bildungsressorts teilnahm. Auch die Einrichtung dieser regionalen Baukoordinatoren führen wir mit auf unser Engagement in der vorherigen Legislaturperiode zurück. Auch die Schulleitungen haben die Möglichkeit an den Sitzungen des Bildungsausschusses teilzunehmen. Insgesamt erachten wir das als positiv. Und wir sind ja auch deutlich vorangekommen! Fertigstellung des Neubau inklusive großer Turnhalle für die Oberschule Ohlenhof (NOO) Weiternutzung des Mobilbaustandortes der NOO für die Beschulung ukrainischer Jugendlicher Permanenter weiterer Umbau an der Neuen Oberschule Gröpelingen (NOG) Fertigstellung des Neubau für die Grundschule Humannstraße — ein architektonisches Highlight Weiternutzung des Mobilbaustandortes der Grundschule Humannstraße (für die NOG) Fertigstellung des Neubau der Turnhalle Oslebshauser Heerstraße Erweiterungsbau für die Grundschule Pastorenweg Erweiterungsbau für die Grundschule Oslebshauser Heerstraße begonnen. Planungen für den Erweiterungsbau mit Turnhalle für die Oberschule im Park als PPA-Modell fortgeschritten- Einwohnerversammlung am 13.12.2022 Diverse grobe Planungen für Erweiterungsbauten im Rahmen der Inklusion an mehreren Schulen Neue Kindertagesstätten in der Danziger Straße und in der Lindenhofstraße entstanden. Sanierungsarbeiten an der KiTa Pastorenweg. Konkrete Baumaßnahmen oder Planungen laufen für die KiTa’s Seewenjestraße/Lissaer Straße, Halmerweg, Marienwerder Straße, Im Weinberge. Der Neubau für die KiTa Am Nonnenberg am Alten Heerweg verzögert sich. Da ist der Beirat weiter dran. Aber — die Nachnutzung der Mobibaustandortes der NOO — zeigt es schon, das es in diesem Jahr dramatische Herausforderungen gab, die so nicht absehbar waren. Das betrifft den Krieg in der Ukraine mit einem Zustrom von gerade Kindern und Jugendlichen, die hier unterrichtet werden müssen. Weitere Flüchtlinge aus anderen Teilen der Welt. Und durch die Regierungsbeteiligung von DIE LINKE gab es die Entscheidung des Senats, das hier ankommende unbegleitete minderjährige Flüchtlinge (UMA) nicht auf andere Bundesländer umverteilt werden. Das hat dazu geführt, das Bremen allein fast soviele UMA aufgenommen hat wie das gesamte Flächenland Niedersachsen und hat das Aufnahmesystem Bremens an seine Grenzenm gebracht, so dass seit einigen Wochen jetzt doch umverteilt wird. Aber das Gesamtsystem der Jugendaufnahme ist dadurch natürlich extrem belastet worden. Es war zu lesen, das in Bremen im Jahr 2022 2.400 Kinder und Jugendliche neu angekommen sind. In den beiden “Wir schaffen das”-Jahren 2015 und 2016 zusammen waren es 2.490 Kinder und Jugendliche. Und das Jahr ist noch nicht zu Ende — mit der Zerstörung der Infrastruktur von Strom, Heizung und Wasser in den Städten der Ukraine fährt Russland einen apokalyptischen Luftkrieg und das kann noch zu weiteren Fluchtbewegungen auch nach Deutschand führen. Und was wird 2023 in diesem Konflikt? :-((( Da muss jeder einsehen, das die guten Ergebnisse bei den Schulbauten nicht ausreichen können, weil solche dramatischen Ereignisse schlicht nicht vorhersehbar waren. Noch dramatischer sind allerdings die Auswirkungen auf das Personal. 2.400 unerwartetet mehr Kinder und Jugendliche — dafür braucht man sehr viel mehr Lehrkräfte. Und speziell Sozialpädagogen etc. um ggf. traumatische Kriegserlebnisse aufzuarbeiten. Selbstredend wird die Sprachvermittlung sehr viel bedeutender und die Schule muss sich mit ihren Unterrichtsstunden in Deutsch daran anpassen. Dieser Bedarf trifft auf eine Noch- und Nach-Corona-Zeit, die dem Bildungssystem schon historisch viel abverlangt hat. Dazu steht die Renten- und Pensionswelle der Babyboomergeneration der 60iger Jahre so langsam an, mit der viel mehr Lehrer*innen aus dem Schuldienst ausscheiden als in den Jahren zuvor. Und die Nachfolgesuche trifft auf einen Arbeitsmarkt, in dem auch andere Bereiche um die Schulabgänger für eine Ausbildung bei ihnen werben. Als wäre das noch nicht genug, wird seitens des Senats auch die Inklusion weiter vorangetrieben. D.h., das an mehr Standorten und insgesamt mehr Kinder und Jugendliche mit Auffälligkeiten im Bereich “Wahrnehmung und Entwicklung” (W+E) in die Schulen kommen. Aber in den Schulen dafür die räumlichen und personellen Voraussetzungen wie spezielle Sanitäranlagen, eine zweite Lehrkraft im Klassenraum, Schulassistenzen für die betroffenen Kinder und Jugendlichen gar nicht vorhanden sind. Auch weil im Gesamtsystem die eigentlich dafür einsetzbaren Kapazitäten durch die o.g. Entwicklung anderweitig gebunden sind — baulich wie personell. Kurzum: Man kann nicht sagen das nichts erreicht wurde. Aber insgesamt ist die Lage auch durch nicht vorhersehbare Entwicklungen von außen wohl so schlimm und niederschmetternd wie vielleicht nie zuvor. Es fällt wirklich nicht leicht, die Hoffnung nicht zu verlieren. Das möge bitte Jeder und Jede bedenken, wenn über die Regierungsbilanz geurteilt wird. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen