Artikel kommentieren

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

2 Kommentare

  1. Die BI Oslebs­hau­sen und Umzu hat frist­wah­rend Wider­spruch gegen die­se Geneh­mi­gung ein­ge­legt. Wie bereits im Erör­te­rungs­ter­min deut­lich wur­de, sind die Luft­schad­stof­fe am obe­ren Ende des­sen, was mög­lich ist ange­sie­delt; hier gel­ten die soge­nann­ten BVT-Bandbreiten(Beste ver­füg­ba­re Tech­nik); hier wer­den durch­gän­gig die höchs­ten der mög­li­chen Wer­te bean­tragt und auch geneh­migt; bei ver­gleich­ba­ren Anla­gen bei­spiels­wei­se in den Nie­der­lan­den gel­ten hier jedoch die mitt­le­ren Wer­te, was zeigt, dass beim KENOW-Werk hier nicht die aktu­ell bes­te Tech­nik ein­ge­setzt wer­den soll. Des Wei­te­ren sind die Grenz­wer­te für die Irrele­vanz­schwel­le der kar­zi­no­ge­nen Stof­fe Bonzo(a)pyren, Chrom VI, Nickel und Vana­di­um über­schrit­ten. Gera­de die­se Schad­stof­fe sind jedoch erheb­lich gesund­heits­ge­fähr­dend. Benzo(a)pyren gilt als extrem kar­zi­no­gen, lun­gen­krebs­aus­lö­send, gif­tig und umwelt­ge­fähr­dend; Chrom VI gilt als DNA-schä­di­gend, toxisch und eben­falls lun­gen­krebs­aus­lö­send; bei der Auf­nah­me von Nickel besteht ein erhöh­tes Krebs­ri­si­ko für Plat­ten­epi­thel­kar­zi­no­me und Vana­di­um ist eben­falls kar­zi­no­gen. Gera­de auf­grund der Situa­ti­on im Stadt­teil mit immens hoher Vor­be­las­tung durch wei­te­re Indus­trie­be­trie­be und einer ohne­hin erhöh­ten Rate von Krebs­er­kran­kun­gen ist eine zusätz­li­che Belas­tung der Bevöl­ke­rung eigent­lich nicht hin­nehm­bar. Des wei­te­ren wer­den die Irrele­vanz­kri­te­ri­en für Lärm an der Stra­ße “An der Fin­ken­au” über­schrit­ten. Dies Alles sind Punk­te, die zu einer zusätz­li­chen Belas­tung der ohne­hin schon stark vor­be­las­te­ten Oslebs­hau­ser und Grö­pe­lin­ger (der Peak der Schad­stoff­be­las­tung liegt bei 600–800 Metern, folg­lich sind auch die ande­ren Grö­pe­lin­ger Orts­tei­le betrof­fen) Bevöl­ke­rung füh­ren wer­den. Lei­der hat es die Grü­ne Par­tei bis­her ver­säumt, sich ange­mes­sen und kri­tisch mit die­sen Fra­gen aus­ein­an­der­zu­set­zen. Wir wür­den uns eigent­lich von einer pro­gram­ma­tisch öko­lo­gisch aus­ge­rich­te­ten Par­tei an die­ser Stel­le Unter­stüt­zung im Kampf gegen zusätz­li­che Gefähr­dun­gen für die Bevöl­ke­rung wün­schen. Statt­des­sen unter­stüt­zen die Bre­mer und auch Grö­pe­lin­ger Grü­nen eine ver­al­te­te Ver­bren­nungs­tech­no­lo­gie die wei­te­res CO2 pro­du­ziert (war da nicht etwas mit Kli­ma­not­stand?) und für die Anwoh­ner zu wei­te­ren gesund­heit­li­chen Gefähr­dun­gen füh­ren kann. Sehr schade.…..

  2. Guten Tag Herr Winge,

    der Lan­des­ver­band von Bünd­nis 90 / DIE GRÜNEN in Form der Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft Umwelt hat sich ein­ge­hend mit dem The­ma befasst. Mai­ke Schä­fer war auch bei der Bür­ger­initia­ti­ve zu Gast. Wir Grü­nen in Grö­pe­lin­gen haben das eben­falls getan und alle Fak­ten sorg­sam in unse­rem Posi­ti­ons­pa­pier abge­wo­gen, wel­ches wir auf der Bei­rats­sit­zung im Janu­ar 2020 auch vor­ge­tra­gen haben: http://www.gruene-in-groepelingen.de/?p=8731

    Der Kern­tat­be­stand ist, das der Anfall von Klär­schlamm an sich nichts Nega­ti­ves ist, da er die Rück­stän­de aus geklär­tem Abwas­ser ent­hält. Man kann Abwas­ser nicht unge­klärt in die Flüs­se lei­ten. Und aus Sicht von Bünd­nis 90 / DIE GRÜNEN ist es auch kei­ne Lösung Klär­schlamm auf Acker­flä­chen aus­zu­brin­gen, auch wenn des­sen Unbe­denk­lich­keit dazu beschei­nigt wur­de. Allein schon des­halb, weil es den Effekt der über­mä­ßi­gen Dün­gung gibt. Auch unbe­scha­dend des­sen, das in den Land­krei­sen um Bre­men her­um die Mas­sen­tier­hal­tung los­ge­löst von der vor­han­de­nen Flä­che das Kern­pro­blem ist.

    Ergo geht es um die best­mög­li­che Ent­sor­gung des Klär­schlamms. Und da gel­ten die Geset­ze. Die KENOW bean­tragt ein Ent­sor­gungs­ver­fah­ren und das wird recht­lich geprüft. Hält es die Bestim­mun­gen ein, besteht eine Geneh­mi­gungs­pflicht — da wird ein Unter­neh­men nicht anders behan­delt wie ein Pri­vat­mensch. Wenn man ein ande­res Ent­sor­gungs­ver­fah­ren möch­te, müss­te die KENOW ein ande­res Ver­fah­ren bean­tra­gen. Oder die Mit­glie­der der KENOW hät­ten sich erst gar nicht zusam­men­schlie­ßen sol­len und für sich klei­ne­re Lösun­gen vor Ort bean­tra­gen sol­len. War aber nicht. Auch die BI hat die KENOW und deren Mit­glie­der nicht über­zeu­gen kön­nen anders zu handeln.

    Gegen­über dem Stand von vor sagen wir 5 Jah­ren bringt die regio­na­le Ent­sor­gung des Klär­schlamms und die Abschal­tung des gro­ßen Koh­le­kraft­werks­blocks eine Ver­bes­se­rung mit sich — auch für Grö­pe­lin­gen. Man kann natür­lich nicht aus­schlie­ßen, das die Umland­ge­mein­den von denen Bre­men sein Trink­was­ser bezieht, zukünf­tig eine Belie­fe­rung ein­schrän­ken und Bre­men sehr teu­er Trink­was­ser aus der Weser auf­be­rei­ten müss­te. Die Müll­de­po­nie im Block­land soll um das Jahr 2030 voll­stän­dig gefüllt sein und es müss­te bereits jetzt eine Nach­fol­ge­lö­sung geplant wer­den. Die­se kann nach Lage der Din­ge nicht in der Stadt­ge­mein­de Bre­men rea­li­siert wer­den. Auch bei die­sem Punkt ist Bre­men wahr­schein­lich um die Hil­fe einer Umland­ge­mein­de ange­wie­sen, wo die Anwoh­ner dort vor Ort sich auch nicht begeis­tert sein wer­den, wenn sie den Abfall der gro­ßen Stadt Bre­men ange­fah­ren bekom­men. Bür­ger­meis­ter Boven­schul­te hat­te bei sei­nem Antritts­be­such in Grö­pe­lin­gen klar zum Aus­druck gebracht, das Bre­men in der Regi­on den­ken muss. 

    Das kürz­lich auf einer Aus­schuss­sit­zung vor­ge­stell­te Ergeb­nis des ein­jäh­ri­gen Son­der­mess­pro­gramms der Luft­gü­te im Indus­trie­ha­fen hat kei­ne Grenz­über­schrei­tun­gen fest­ge­stellt. Im Ver­gleich zu Zei­ten vor 20 Jah­ren hat es erheb­li­che Schad­stoff­re­du­zie­run­gen gege­ben — u.a. durch die 3stelligen Mil­lio­nen Inves­ti­tio­nen von ArcelorMittal.

    Im Novem­ber 2019 hat­te der Bei­rat einen Antrag der Frak­tio­nen Bünd­nis 90 / DIE GRÜNEN und der SPD zum Lärm aus dem Indus­trie­ha­fen ange­nom­men. Wir haben da mehr­mals nach­ge­hakt und es wur­de dem Orts­amt mit­ge­teilt, das es ein 3monatiges Lärm­mess­pro­gramm geben soll. Das der Durch­schnitts­lärm nicht über­höht ist, das ist u.E. gege­ben. Es geht um den Spit­zen­lärm und da hilft eine Nivel­lie­rung über einen Zeit­raum natür­lich nicht. Ande­rer­seits geht eine Lösung ohne Mes­sun­gen vor Ort nicht. Da müs­sen wir gemein­sam am Ball bleiben.

    Die Bei­rats­frak­ti­on Bünd­nis 90 / DIE GRÜNEN hat sich 2019 und erneut im Juni 2020 vehe­ment gegen die Umwand­lung des Gebie­tes Rie­de­mann­stra­ße in ein Indus­trie­ge­biet aus­ge­spro­chen und eine ent­spre­chen­de Beschluss­vor­la­ge von der Depu­ta­ti­ons­sit­zung bekom­men. Ohne unser Enga­ge­ment gäbe es jetzt wohl ein Indus­trie­ge­biet auch jen­seits der Hafen­rand­stra­ße. Wir füh­len uns nach einer ein­ge­for­der­ten Video­kon­fe­renz mit der Lan­des­nah­ver­kehrs­ge­sell­schaft Nie­der­sach­sen auch gut über die mög­li­chen Ansied­lungs­plä­ne für eine Bahn­werk­statt am Ende der Stra­ße Rie­spot infor­miert, die für Oslebs­hau­sen eine sehr gute Sache sein könn­te. Auf der nächs­ten Sit­zung des Wirt­schafts­aus­schus­ses am 2.12.2020 geht um die Ent­wick­lung der Gebie­te Reiherstraße/Riedemannstraße.

    Für die kom­men­de Bei­rats­sit­zung am 8.12.2020 haben wir einen Antrag für das Wald­ge­biet um Woh­lers Eichen ein­ge­bracht. Des­wei­te­ren haben wir für die kom­men­de Bei­rats­sit­zung Fra­gen an die Häfen­se­na­to­rin ein­ge­reicht, deren Beant­wor­tung wir uns erhof­fen. Die SPD hat hier aus­schließ­lich auf Fra­gen zur Bahn­werk­statt gesetzt, von denen die meis­ten wahr­schein­lich viel zu früh sind und man­gels Zustän­dig­keit nicht beant­wor­tet wer­den kön­nen. Von den ande­ren Par­tei­en ist uns bis­her kein Enga­ge­ment bekannt.

    Unse­re Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaft Umwelt hat sich kri­tisch mit der Gewer­be­an­sied­lung aus­ein­an­der­ge­setzt und die Umset­zung von Din­gen des Koali­ti­ons­ver­tra­ges ein­ge­for­dert. Dies hat unser wirt­schafts­po­li­ti­scher Spre­cher Robert Bücking mit der Kri­tik am bis­he­ri­gen Flä­chen­frass for­mu­liert und reflex­ar­tig Kri­tik von Unter­neh­mens­ver­bän­den und ande­ren Par­tei­en geern­tet. Die noch ver­füg­ba­ren Flä­chen wer­den aber nicht mehr und eine effi­zi­en­te­re Flä­chen­aus­nut­zung ist zwingend.

    Vor die­sem Hin­ter­grund wird der Weser­tun­nel die vor­han­de­nen Indus­trie- und Gewer­be­flä­chen in Grö­pe­lin­gen erheb­lich auf­wer­ten. Man muss davon aus­ge­hen, da es in den nächs­ten Jah­ren und Jahr­zehn­ten noch zu einer Viel­zahl an neu­en Ansied­lungs­vor­ha­ben kom­men wird. Eine 150.000 qm gro­ße Flä­che am Ölha­fen war gera­de in der Aus­schrei­bung zur Sanie­rung. Es wird also wahr­schein­lich nicht weni­ger, son­dern mehr Gewer­be- und Indus­trie­be­trie­be in Grö­pe­lin­gen geben. Ent­spre­chen­des kann man auch dem gel­ten­dem Hafen­plan ent­neh­men, der z.B. Frei­flä­chen an der Kap-Hoorn-Stra­ße the­ma­ti­siert. Das bedeu­tet mög­lich­wei­se auch wie­der eine stär­ke­re Nut­zung der Hafen­ei­sen­bahn, da der Umstieg vom LKW auf die Schie­ne über­all seit Jah­ren Pro­gramm ist, aber bis­her ja eher das Gegen­teil passierte.

    Sie sehen also, das wir uns umfang­reich in die Debat­ten ein­brin­gen. Wir soll­ten gemein­sam über­le­gen, wel­che zusätz­li­chen Indus­trie- und Gewer­be­an­sied­lun­gen wir in den kom­men­den Jah­ren und Jahr­zehn­ten in den Orts­tei­len Oslebs­hau­sen und Indus­trie­hä­fen haben wol­len. Denn das die­se kom­men wer­den, das ist völ­lig klar. Sie­he die Über­le­gun­gen sei­tens der SPD und jetzt wahr­schein­lich auch der Wirt­schafts­se­na­to­rin von DIE LINKE zum Aus­weis eines sogar neu­en Gewer­be­ge­bie­tes “Nord­west­kno­ten” im Über­gang nach OHZ.