Geschäftsentwicklung allgemein und im Bereich zwischen Morgenlandstr. und Lindenhofstr. 17. Januar 201519. Januar 2015 Jeder wird wohl feststellen, das sich der Einzelhandelsstruktur entlang der Gröpelinger Heerstraße stark ausgedünnt hat. Das hatte natürlich anfangs nach 1983 mit dem Kaufkraftverlust im Stadtteil als Folge der Schließung der AG Weser zu tun. Der kleine Facheinzelhandel hat auch angesichts der Konkurrenz der großen Ketten aufgegeben und später dann mit dem Internethandel, der heute selbst auch die großen Ketten vor erhebliche Herausforderungen stellt. Neben dem Handel sind auch zunehmend Dienstleistungen in das Internet gegangen — Banken, Versicherungen. Hinzu kommen gesetzliche Änderungen — etwa weggefallene Leistungen im Bereich der Augenoptik. Und die Veränderung in der Bevölkerung spielt auch eine Rolle — z. B. Geschäfte die sich im Gegensatz zu Ärzten nicht auf migrantische Kunden eingestellt haben oder wo zahlungskräftiges älteres Publikum schlicht wegstirbt. Im Spektrum für den täglichen Bedarf ist Gröpelingen vergleichsweise sehr gut aufgestellt — fast alle großen Einzelhändler sind im Stadtteil teils mehrfach vertreten bzw. würden sich sogar auch noch ansiedeln wollen, wenn es geeignete Grundstücke gäbe. Ketten wie Aldi, Lidl, ReWe, Edeka … haben in den letzten Jahren sogar komplett neu gebaut. Wer sich die diesbezügliche Entwicklung im ländlichen Raum in den letzten 30 Jahren anschaut, der wird das zu schätzen wissen. Hier macht sich der Altersdurchschnitt im Stadtteil bemerkbar und die Tatsache, das unabhängig vom Einkommen jeder den Grundbedarf zum täglichen Leben decken muss. Das scheint für Anbieter attraktiv zu sein. Alles was darüber hinausgeht, ist dann aber unter den geänderten Wettbewerbsbedingungen offenbar schwierig. Die Eröffnung der auf überregionale Kundenströme abzielenden Waterfront oder das Sander-Center hat von vielen seit Jahren vermissten Facheinzelhandel zwar nicht in die Mitte, aber doch in den Stadtteil zurückgebracht. Das bedeutet aber dann auch z.B. im Textil- und Schuheinzelhandel nur noch limitierte Möglichkeiten im Heerstraßenzug. Daher stellt sich die Frage, welche nachhaltig tragfähigen Nutzungsmöglichkeiten es außer Vergnügungsstätten für die ehemaligen Facheinzelhandelsflächen entlang der Heerstraße und speziell im o.g. Bereich gibt. Die Auffassung bei uns ist weiter, das mit Aufenthaltsqualität ein Zentrum gesichert werden muss, was dann ausstrahlen kann. Wir erwarten eine konkrete Befassung u.a. im Rahmen des “Integrierten Entwicklungskonzeptes Gröpelingen” — hier wird es in Kürze eine Ausschreibung für eine etwas sperrig mit “Corporate Design” beschriebene Betrachtung geben. Auffällig ist der anhaltend gute Kundenzuspruch zur Lokalität Özlem in der Gröpelinger Heerstr. 183 — hier müssen beginnend mit dem sehr umfangreichen und aufwändigen Umbau von der Wäscherei Branchenprofis am Werk sein. Auch andere Gastronomie hält sich seit mehreren Jahren. Da wundert es z. B. schon, daß der (seit Jahrzehnten?) leerstehende Imbiss in guter Lauflage zwischen den beiden Spielotheken nicht wieder genutzt wird, zumal beim geltenden Spielautomatenrecht im Jahr 2017 Veränderungen notwendig werden könnten. Im gastronomischen Bereich könnte noch etwas gehen. Auch wenn mit der Aufstockung des verwahrlosten Gebäudes Ex‑C.A. Klein Beim Ohlenhofplatz eine gastronomische Nutzung mit teilweiser Platznutzung im Erdgeschoss die Wunschlösung ist. An der Adresse Lindenhofstr. 6a probiert es nach schon zahlreich vorhandenen “Dönerläden” jetzt ein Geschäft namens China Wok — auch wenn bisher kein besonders hoher Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund aus Asien im Stadtteil wohnt. Ein weiterer Punkt der oft zu hören ist, ist das es zu wenig Ärzte gibt — bzw. bestimmte Fachrichtungen sich in anderen Stadtteilen zentrieren und von Gröpelinger Menschen besucht werden. D.h., es könnte vllt. ein Bedarf an Praxen für Ärzte und das erweiterte Umfeld geben, was natürlich von den Ständeorganisationen auch unterstützt werden müsste. Ob ein Umbau möglich ist, müsste geprüft werden. Eine weitere Idee wäre z. B. eine gemeinsame Nutzung — vllt. als Leistungsraum örtlicher (Handwerks)-Betriebe, die sonst eher versteckt im Stadtteil sind? — Oder z. B. als Test für Existenzgründer wie sie die Stadt über die Zwischenzeitzentrale zeitlich begrenzt im Llyodhof in der Innenstadt praktiziert?- Unsere Stadtteilgruppe ist z. B. seit Längerem bemüht, auf die eher im verborgenen stattfindenden Ansiedlungen im Bereich Use Akschen aufmerksam zu machen, von denen vllt. bei passenden Konditionen auch eine Büroansiedlung mehr in der Stadtteilmitte möglich wäre. Andererseits verhindert die Bereitschaft von Sportwettlädenbetreibern, ansonsten vor Ort wohl nicht refinanzierbare Mieten zu bezahlen, auch eine für den Stadtteil mögliche verträglichere Lösung. Vereinzelt sprachen auswärtige Investoren von einer Abwärtsbewegung — die Begleiterscheinungen verschrecken Berichten nach auch Kundschaft der verbliebenen Geschäfte. Kürzlich hat es eine inhaltlich gute Sitzung der beteiligten Fachbehörden gegeben, die die Durchsetzung geltender Rechtsnormen in der Praxis erörtert hat. Obwohl es für den Bürger nicht erkennbar ist, wird im Rahmen des rechtlich Möglichen an dem Thema gearbeitet. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen