Hafenthemen im Ausschuss vom 9.12.2021 13. Dezember 202113. Dezember 2021 Eingeladen war der ehemalige Staatsrat im Wirtschafts- und Häfenressort Herr Heseler, der sein Wissen im Ruhestand der Initiative Stadtbremische Häfen (ISH) zur Verfügung stellt und sich dort engagiert. Die ISH hat ca. 50 Mitgliedsfirmen. Unser Beiratsmitglied Dieter Steinfeld hatte im Vorfeld auf Bitten einen kleinen Fragekatalog erstellt. Insgesamt betrachtet sind die Firmen bisher gut durch die Pandemie gekommen. Natürlich gab und gibt es erhebliche Veränderungen bzw Erschwernisse/Verwerfungen — Stichwort Containerlogistik — die alle an der Transportkette beteiligten Firmen herausfordern. Nachfolgend einige weitere interessante Punkte für die Zukunft. Wenn der Gewerbeentwicklungsplan 2030 endgülig vorliegt, dann möchte man seitens der ISH gerne einen Masterplan erarbeiten, der die Potentiale aus dem Wesertunnel für die Gewerbegebiete beidseits des Flusses beleuchtet. Bereits heute spürt man ein gesteigertes Interessse an den Lagen. Es wurde Bereitschaft signalisiert, den Stadtteilbeirat in seiner Forderung nach einer Führung einer Buslinie durch den Wesertunnel zu unterstützen. Aus Sicht der Grünen Gröpelingen bedarf es hierfür anderer Busse, die die Mitnahme von Fahrrädern ermöglichen. Oder die Einrichtung von Fahrradleihstationen oder E‑Scooter-Stationen an den (End)punkten der Haltestelle des Busses, damit auch alle Firmen in den weitläufigen Gebieten gut ohne Auto erreicht werden können. Dem Weser-Kurier konnte man am Folgetag entnehmen, das die Abteilungen des Unternehmens DHL 2023 ihren Standort an der Hüttenstraße verlassen und mit den Express-Aktivitäten in einen Neubau auf dem “Kragesgelände” umziehen werden. Andere Abteilungen ziehen anderweitig um. Welche Pläne es für das Gelände, auf dem einmal über 1.000 Menschen Arbeit gefunden habe, dann gibt, das ist derzeit nicht bekannt. Insider munkeln von einer völligen Neuplanung mit Abriss von Altgebäuden. Die Ausschreibung für das GTL-1-Gelände um den Ölhafen wurde kürzlich beendet. Ergebnisse sind allerdings noch nicht bekannt und folgen im Q1 2022. Eine Wiedernutzung des Ölhafenbeckens wird allerdings als unwahrscheinlich angesehen — evtl. könnte der Bereich auch zugeschüttet werden. Foto zur öffentlichen Ausschreibung der WfB, Bildrechte dort Die Fläche im Eingangsbereich der Hüttenstraße im Eigentum der Fa. Zech soll saniert sein. Eine optimale Vermarktungsmöglichkeit ergibt sich vielleicht aber auch erst nach Fertigstellung des Wesertunnels. Die holländische Redsun-Gruppe hatte ihre Aktivitäten im z.B. Stein- und Salzumschlag von der Waterbergstraße bei Weserport eigenständig in den Kap-Horn-Hafen verlagert und dort neue Hallenkapazitäten gebaut. Hier soll auch noch mehr gemacht werden in den nächsten Jahren. Die Firma TSR hat das Ergebnis des von ihnen selbst beauftragten Lärmgutachtens mittlerweile vorliegen und ist in Gesprächen mit den Behörden. Schön wäre es, wenn auch der Stadtteilbeirat einbezogen werden würde. Eine Idee aus unserer Stadtteilgruppe ist, das besonders große Stahlteile nicht mehr nachts in die Pressanlage kommen. Denn bei der Besichtigung vor Ort wurde deutlich, das besonders das zu Lärmspitzen führt — neben dem Ladegeschäft. Es müsste möglich sein, das die Krananlagen solche Großteile zur Seite legen und tagsüber zerkleinern. Beim Landstrom für Schiffe ist Bremen zwischenzeitlich weltweit vorbildlich aufgestellt. Inwieweit veraltete Schiffe die Nutzung des Landstroms verhindern, das konnte nicht beantwortet werden. Beim Thema Energiewende wurde deutlich, das die Unterschiedlichkeit der Unternehmen ein gemeinsames Vorgehen erschweren. Z.B. hat jede Firma ihre eigenen Verträge für den Strom‑, Kraftstoff- und Wärmebezug und je nach Gewichtung, Bedarf und Laufzeit auch unterschiedliche Preise. Deshalb wird es wohl eher nicht dazu kommen, das mehrere Firmen z.B. eine kleine Gemeinschaftswindkraftanlage im Industriehafen bauen werden. Aus unserer Grünen Sicht sind aber auch diese und alle anderen Firmen gehalten, sich rechtzeitig Gedanken zu ihrer Energieversorgung zu machen. Denn andernorts kann man beobachten, das der 2021 galoppierende Preis für CO2-Zertifikate manche energieintensive Firma die nicht vorgesorgt hat, in Bedrängnis bringen kann. Wichtig war die Aussage, das die Hafeneisenbahn eine ganz wichtige Rolle spielt. Im Zuge der Entwicklung zu “grünen Gewerbegebieten” kommt auch der Erreichbarkeit des Bremer Industrieparks per Schiene eine ggf. wichtigere Bedeutung als bisher zu. Deshalb plant die ISH auch zu diesem Thema die Abstimmung mit dem Häfen- und den Wirtschaftsressort. Das ist letztlich auch den Punkt, den wir Grünen Gröpelingen beim Thema Bahnwerkstatt zu Bedenken geben. Klar ist es heute “An der Finkenau” von der Bahn her gesehen ruhig. Eine Abstellanlage ohne eine gute Lärmschutzwand würde erheblichen Lärm verursachen. Aber wir gehen davon aus, das von den Lärmgrenzwerten her der Bau einer Lärmschutzwand notwendig werden wird. Das mag dann immer noch lauter sein als heute ganz ohne Verkehr und man mag es deshalb ablehnen. Aber wenn diese Lärmschutzwand kommt, könnte sie evtl. auch heutigen Spitzenlärm aus den Industriehafen reduzieren. Und mit Blick auf 20, 30 … Jahre in die Zukunft, könnte sie den Lärm durch einen Anstieg des Güterverkehrs auf den Gleisen mehr zur Hafenrandstraße hin mindern. Und die Anwohner müssen sich einfach darüber im Klaren sein, das die Hafenbahn die seit 20 Jahren nicht mehr genutzten, aber planfestgestellten Gleise wieder nutzen könnte und sie dann überhaupt keinen rechtlichen Anspruch auf Lärmminderung hätten. Und dann hätten sie auch noch Dieselloks in Sichtweite, die mit dem Planvorhaben der Bahnwerkstatt ausgeschlossen sind. Insgesamt betrachtet kann man davon ausgehen, das die Fertigstellung des Wesertunnels ab ca. 2025 die gesamten Industrie- und Gewerbeflächen im Industriehafen und in Oslebshausen in eine buchstäblich ganz andere Lagequalität bringt. Die andere Weserseite mit einem der europaweit erfolgreichsten Güterverteilzentren ist dann “nur noch 5 Minuten entfernt” und nicht mehr wie heute eine Stunde oderso. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen