Informationsveranstaltung zur Bahnwerkstatt vom 13.04.2021 — Teil 3 14. April 202116. April 2021 Geschichtliche Aufarbeitung Als großen Verdienst rund um das Thema Bahnwerkstatt kann man bereits heute festhalten, das das Gelände endlich geschichtlich umfassend aufgearbeitet wird. Denn offenbar ist dies weder mit den Umbettungen der vom Nazi-Regime getöteten Menschen in den Jahren direkt nach dem Kriegsende geschehen und auch nicht im Rahmen der Ansiedlung des Schadstofflagers Nord in den 1990iger Jahren. Eine wesentliche Erkenntnis der Veranstaltung war dann auch die Mitteilung, das über den Verbleib von ca. 280 (sowjetischstämmigen) Kriegsgefangenen keine Aussagen gemacht werden können. Den Recherchen nach muss vermutet werden, das nach Kriegsende doch nicht alle auf der Fläche Reitbrake begrabenen (verscharrten?) Kriegsgefangenen auf den Friedhof Osterholz umgebettet wurden. Deshalb sind umfangreiche Ausgrabungen zwingend notwendig. Durch erst nach Jahrzehnten zugängliche Luftbilder mit hoher Auflösung sollen die möglichen Grabfelder relativ exakt lokalisiert werden können. Es werden also nicht auf dem gesamten Gelände Ausgrabungen stattfinden. Aus den Unterlagen der Umbettungen nach Osterholz konnte sicher festgestellt werden, das unweit an anderer Stelle begrabene polnische Kriegsgefangene allesamt nach Osterholz umgebettet wurden. Die Grabfelder liegen zum Teil auch auf Flächen auf denen heute einige der 5 dort vorhandenen Firmen aktiv sind. Im ersten Schritt müssen diese also recht zeitnah umgesiedelt werden. Dann werden nach dem Krieg aufgeschüttete Sandflächen mit Baggern abgetragen, deren Volumen auf dem Gelände zur Wiederverfüllung verbleiben sollen. Die weiteren Ausgrabungen erfolgen per Schaufel. Minimum wird ein halbes Jahr angesetzt. Als Maximum nach heutigem Stand 1 Jahr. Je nach Ausgrabungsumfang, Ausgrabungspersonal und weiteren Erkenntnissen während der Ausgrabungen könnte es aber auch länger dauern. Die Kosten dafür müsste wohl das Häfenressort vollständig übernehmen. Alstom hat einen Grobterminplan veröffentlicht: . Demnach soll das Planfeststellungsverfahren im August 2021 beginnen und etwa 1 Jahr dauern. Der Rückbau von heutigen Gleisanlagen für den Hallenneubau soll im Februar 2022 beginnen und im Mai 2022 sollen neue Gleise und Oberleitungen verlegt werden. Wenn dieser Terminplan sicher eingehalten werden soll, dann müsste ein Umzug der heute auf den Grabungsfeld vorhandenen Firmen praktisch bereits in den nächsten Wochen beginnen und die Finanzierung und die Planung der Ausgrabungen sehr zeitnah abgestimmt sein und ebenfalls beginnen. Da die geschichtliche Aufarbeitung unabhängig von einer späteren Neu-Ansiedlung zu betrachten und im Kern überfällig ist, dürfte das auch kein Problem sein. Eigentlich hätten die heute auf dem Grabfeld aktiven Firmen dort nie angesiedelt werden dürfen, solange die historische Aufarbeitung nicht abgeschlossen ist. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen
Prof. Elmshäuser wusste zu berichten, dass die 24 polnischen Kriegsgefangenen nach Osterholz umgebettet wurden. Wissen Sie, wo sich das sogenannte “Polnische Massengrab am Pulverberg” befunden hat. Mir wäre es wichtig zu erfahren, ob es auf dem Gelände der Schule Auf den Heuen bzw. bei der KiTa lag. Ich fände diese Vorstellung schrecklich. Aber das ist eine persönliche Einschätzung und andere Menschen mögen das anders sehen. Werden die Grünen das in Erfahrung bringen und dafür Sorge tragen, dass auch dieser Opfer gedacht werden wird?
Guten Tag anonymer Schreiber, u.W. gibt es Zweifel bei den Fachleuten, ob dieses “Polnische Massengrab am Pulverberg” überhaupt existiert hat. Es gibt offenbar keinerlei Unterlagen dazu. Das ist der letzte Stand den wir erfahren haben. Wir möchten Sie bitten, näheres bei Herrn Elmshäuser zu erfragen.