Seewenjestraße 88 (?) 26. Oktober 20197. Juli 2020 Vor ca. 1,5 Jahren wurden die ersten Baupläne im Beirat vorgestellt. Nun ist auch der ehemalige Garagenhof leergezogen und abgebaut worden. Die Erdarbeiten haben begonnen Der vorgelegte Plan sah damals 74 Wohnungen von 1 bis 6 Zimmer bzw. 32 bis 117 qm vor. Nach den geltenden Vorschriften waren 102 Fahrradabstellplätze auf dem Grundstück nachzuweisen, die auch mit 10 Einzelabstellplätzen und 92 in einer Doppelstockanlage gebaut werden. Für Autos hätten bei “normalen” Wohnungen 61 PKW-Stellplätze hergestellt werden müssen. Das hat sich auf 53 reduziert wegen Wohnungen für Betreutem Wohnen. Von diesen 53 Stellplätzen waren 20 % der Mindestwert der tatsächlich hergestellt hätte werden müssen. Hergestellt werden 14 Stellplätze — also 3 mehr als mindestens notwendig. 80 % der Stellplätze werden über ein Mobilitätskonzept dargestellt. D.h., sie werden nicht erstellt, sondern es wird davon ausgegangen, das die neuen Bewohner kein Auto haben, sondern Fußgänger bzw. Radfahrer sind bzw. öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Dafür wurde mit der 50 Meter entfernten Haltestelle der Linie 81 und der ca. 400 Meter entfernten Straßenbahnhaltstelle Moorstraße gute Voraussetzungen gesehen. Die Bewohner ohne Stellplatz bekommen dafür z.B. in Höhe der Ablösesumme je Stellplatz (vergünstigte) Zeitkarten der BSAG. Natürlich ist die Summe nach einiger Zeit aufgebraucht. Letztlich stellt sich hier die Frage, ob man für Autos oder Menschen baut. Es gibt auch Forderungen, die Stellplatzverordnung als Baupreistreiber ganz abzuschaffen. Nach den Bestimmungen werden für das Bauvorhaben weitere 21 Stellplätze für Besucher benötigt. In einer Parkraumanalyse mit dem Vergleich der vorhandenen Parkplätze und der Anzahl der Haushalte im Umfeld wurde festgestellt, das zum Zeitpunkt der höchsten Auslastung (24:00 Uhr nachts) 77 Parkplätze im Umkreis von 200 Metern frei sein müssten. Wieviele Autos pro Haushalte dabei die Grundlage waren, das ist uns aktuell nicht bekannt. Auch in Zurechnung der weggefallenen 89 Garagen auf dem Grundstück ergab die Analyse, das der freie Parkraum im Umfeld ausreichend ist, da weniger als die Hälfte der Garagen von Menschen im Wohnumfeld von 200 Metern angemietet waren. In einigen Garagen stand auch kein Auto, sondern Hausrat. Diese Rechnung geht dann im unmittelbaren Umfeld von 200 Metern nicht mehr auf, wenn von den 74 neuen Wohnungen, nicht nur 14, sondern weit mehr Haushalte über 1 oder gar 2 Autos pro Haushalt verfügen sollten. Für das benachbarte Grundstück 77 ist zu Lebseiten der Leser hier wohl keine Lösung in Sicht. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen