Verkauf der Reihersiedlung

Einem Medi­en­be­richt am Wochen­en­de im Kurier am Sonn­tag konn­te man ent­neh­men, das die Rei­her­sied­lung von der Von­o­via AG an die Woh­nungs­hil­fe e.V. für einen sym­bo­li­schen Kauf­preis (1 Euro?) an die Woh­nungs­hil­fe e.V. ver­kauft wurde.

Ziel­grup­pe der Woh­nungs­hil­fe e.V. sind laut ihrer Inte­net­sei­te sozi­al benach­tei­lig­te Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, ins­be­son­de­re Woh­nungs­lo­se, Haft­ent­las­se­ne, sucht­kran­ke und dro­gen­ab­hän­gi­ge Men­schen, benach­tei­lig­te Jugend­li­che. Es ist also eher nicht davon aus­zu­ge­hen, das Bewoh­ner der heu­ti­gen Sied­lun­gen in der Hol­stei­ner Stra­ße 165  — 205 A und am Sacksdamm/Alte Land­wehr in die Rei­her­sied­lung umzie­hen wer­den. Ver­wun­der­lich ist, das die mit Abstand schlech­tes­te Sied­lung saniert wer­den soll, wäh­rend genau das die Von­o­via AG für den viel bes­se­ren Bau­zu­stand in den bei­den ande­ren Sied­lun­gen als wirt­schaft­lich nicht mög­lich darstellt.

Soll­te es im Hin­ter­grund Über­le­gun­gen gege­ben haben, das man “als Good­will” den Stand­ort mit den wohl gerings­ten Grund­stücks­prei­sen erhält und dann die bei­den ande­ren Stand­or­te — auch ohne poli­tisch Lärm zu ver­ur­sa­chen — abreis­sen kann, dann kann solch eine Über­le­gung nur in Unkennt­nis der Sach­la­ge gesche­hen sein.

Der Stadt­teil­bei­rat war nicht in die pri­va­te Ver­kaufs­ak­ti­on eingebunden.

In Zei­tungs­be­rich­ten ist es lei­der meist so, das man nur unvoll­stän­dig wie­der­ge­ge­ben wird. Auch wir als Grü­ne Grö­pe­lin­gen wis­sen nicht, was die Woh­nungs­hil­fe e.V. kon­kret plant.  Unse­re bau­po­li­ti­sche Spre­che­rin Chris­ti­na Vogel­sang meint:

Ich bin zwie­ge­spal­ten. Als Mit­glied des Akti­ons­bünd­nis­ses Men­schen­recht auf Woh­nen freue ich mich für die Bewoh­ner der Rei­her­sied­lung, die dort woh­nen blei­ben wol­len. Als Sach­kun­di­ge Bür­ge­rin des Bau­aus­schus­ses in Grö­pe­lin­gen dage­gen sehe ich gro­ßen Gesprächs­be­darf hin­sicht­lich des Kon­zepts der Woh­nungs­hil­fe und den­ke wir sind alle gespannt dar­über mehr zu erfah­ren. Die Sied­lun­gen in der Hol­stei­ner Stra­ße und des Sacks­damms sind wesent­lich bes­ser erhal­ten und es ist frag­lich, ob es die bes­te Lösung ist, aus­ge­rech­net die Sied­lung mit dem größ­ten Sanie­rungs­be­darf zu retten.”

Immer­hin ist es bereits heu­te so, das der Ver­ein eine Rei­he von Woh­nun­gen bre­men­weit — auch im Bre­mer Wes­ten — betreibt und Pro­ble­me im direk­ten Umfeld der Häu­ser nicht bekannt sind. Hin­ge­gen wur­de zuletzt wie­der von Radio Bre­men TV die hohe Arbeits­lo­sig­keit und Armut in Grö­pe­lin­gen the­ma­ti­siert; sta­bi­li­sier­te Men­schen zie­hen weg und lau­fend kom­men neue arbeits­lo­se Men­schen hin­zu, wie die Zah­len des Job­cen­ters West bele­gen. Die gan­ze Sta­bi­li­sie­rungs­pha­se und das wie­der-in-Arbeit-brin­gen kommt also in der Sta­tis­tik nicht an und die Lang­zeit­ar­beits­lo­sig­keit in Grö­pe­lin­gen bleibt unver­än­dert sehr hoch. Soll­te die Rei­her­sied­lung noch aus­ge­baut wer­den, dann könn­te es dort deut­lich über die heu­ti­gen 50 (zu ca. 80 % leer­ste­hen­den) Häu­ser geben, was wie­der­um schon ein merk­li­cher Fak­tor wäre.

Es soll dem­nächst ein ers­tes Tref­fen von Bei­rats­ver­te­tern mit dem Ver­ein geben, um sein Kon­zept für die Rei­her­sied­lung zu erfah­ren. Erst dann ist eine Bewer­tung der Vor­gän­ge möglich.

 

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