Westbadplanung — Erfolge sichtbar 17. Oktober 201817. Oktober 2018 Der Saal des Nachbarschaftshauses war zwar nicht voll — aber gut besucht. Die Sportsenatorin, der Staatsrat, die Geschäftsführerin der Bremer Bäder und die stellvertretende Amtsleitung des Sportressorts waren gekommen. Dazu Vertreter vom Landessportbund, vom Landesschwimmverband, der Rheumaliga, der DLRG, dem Gesundheitstreffpunkt West, der Sportvereine SV Weser, TURA und TV 1860. Wichtig erscheint uns, sprichwörtlich “die Kirche im Dorf zu lassen” und keine maßlosen Forderungen zu stellen, die an der Realität vorbeigehen. Denn vor einigen Tagen gab es die Drucksache 19 / 1853 auf eine Kleine Anfrage der CDU zur „Entwicklung der Bremischen Bädergesellschaften“. Da wurde deutlich, das sich die Besucherzahlen praktisch in allen Bädern über die letzten 10 Jahre verringert haben. So hatte das heutige Westbad im Jahr 2008 265.260 Besucher, im Jahr 2017 noch 181.155 Besucher. Gründe für den Besucherrückgang kann man im technischen Zustand des Bades sehen — dann ist es aber umso dringlicher mit dem Neubau voranzukommen. Gründe kann man auch in den gestiegenen Preisen sehen — da gibt es derzeit viele Diskussionen zu. Als ein Grund wird aber auch ein gesellschaftlicher Wandel im Freizeitverhalten angeführt. Jedenfalls wurde das Bad vor 10 Jahren viel aktiver genutzt als heute — es hat also heute augenscheinlich Reserven in der Nutzung. Das Problem dabei ist, das es immer Spitzenzeiten gibt, in der ganz viele Menschen das Bad nutzen wollen. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, kann man ein Bad aber nicht an diesem Spitzenbedarf ausrichten. Bzw. wenn man es macht, dann produziert so ein Bad in den übrigen Zeiten hohe Verluste, die wir alle über unsere Steuern ausgleichen müssen. Und diese Gelder stehen dann eben nicht mehr für andere Sachen zur Verfügung, die auch für die Gesellschaft wichtig sind. Man muss also ein stückweit auch den Angaben der Fachleute trauen, wenn diese sagen, das Ihre Analysen ergeben, das die geplante Größe des Bades auch für einen Bevölkerungsanstieg ausreichend ist. Zudem will niemand, das das Eisstadion abgerissen wird. Auch niemand will den Bereich des Freibades mit seinen schon arg geschrumpften Liegewiesen weiter einschränken. Und es soll auch Platz für eine spätere Erweiterung um eine Sauna geben. Das setzt allein schon dem Baukörper Grenzen. Zudem benötigen heutige Bauanforderungen z.B. an die Barrierefreiheit im Zweifel deutlich mehr Fläche als noch vor Jahrzehnten, als es diese Anforderungen so noch nicht gab. Was wurde bisher jetzt erreicht ggü. der anfänglichen Planung?: Das Lehrschwimmbecken wächst von 75 auf 100 qm. Bzw. verringert sich ggü. den heutigen 133 qm auf nur noch 100 qm. Es soll von der Längstseite einen Stufenzugang haben und maximal 1,20 tief sein. Daran scheiden sich offenbar auch die Meinungen der Fachleute. Diese Beckengröße und ‑art soll es in anderen Bädern schon lange geben. Sie ist laut den Schwimmlehrern der Bremer Bäder AG und auch anderen Teilnehmern optimal. Weil sie z.B. unterschiedliche Größen der Kinder in einer Klasse berücksichtigt. Einige Sportlehrer finden hingegen einen einheitlichen Hubboden richtig. Was es jetzt wird, müsste der weitere Planungprozess ergeben. Das heutige 12,5 x 8,34 Meter bzw. 104 qm große Nichtschwimmerbecken fällt weg. Dafür soll das 25 x 15 Meter große Sportbecken (6 Bahnen wie bisher) teilweise mit einem Hubboden in der Größe 12,5 x 15 Meter (187,5 qm)ausgestattet werden. Diese Zusage gab es vorher nicht. Wobei man berücksichtigen muss, das man einen Absperrbereich einrichten muss, nachdem der Hubboden aufhört. Trotzdem kann der Bereich flexibel genutzt werden und fällt für Kursangebote immer noch größer aus als das heutige Nichtschwimmerbecken. Es soll zukünftig einen 3‑Meter-Sprungturm geben. Damit sind seitens der DLRG Schwimmprüfungen möglich, die heute nicht möglich sind. Das Kursbecken vergrößert sich von heute 50 auf 60 qm. Es wird keine Sole mehr haben. Aber das wollten wir ohnehin nicht, da die Sole unter Umweltgesichtspunkten bedenklich ist und aufgrund ihre Aggressivität auch die Lebenszeit eines Beckens stark reduziert. Das Kinderbecken vergrößert sich von 35,6 auf 40 qm. Hier waren vorher nur 30 qm vorgesehen. Der Kinderbereich umfasst insgesamt weiter ca. 160 qm. Eine von manchen geforderte große Wasserspiellandschaft ist auf den vorhandenen Flächen nicht umsetzbar. Für manche Kinder mag vllt. sogar das Eisstadion oder das Freibad wichtiger sein als das Hallenbad und das soll ja nicht abgerissen werden. Das Außenbecken mit 267 qm bleibt wie bisher auch erhalten. Bzw. die Anbindung an den Freibadteil soll in der Neuplanung verbessert werden. Die reinen Baukosten für das Bad werden derzeit mit 14,2 Mio. Euro veranschlagt, die gesamten Baukosten mit 18,5 Mio. Euro. Die ersten Planungen beliefen sich auf 12,5 Mio. Euro. Es wurde von einem Verbandsvertreter berichtet, das bundesweit jährlich ca. 80 Schwimmbäder geschlossen werden. Auch dies muss man im Hinterkopf haben. Ebenso den Bauzustand, der auch jederzeit zu einem Ausfall und einer Stilllegung des Bades führen kann. Unser Fazit der heutigen Veranstaltung: Es hat sich wirklich gelohnt, das auch wir das Thema mit etlichen Sitzungsterminen kritisch verfolgt haben. Es kamen heute alle anwesenden Nutzer zu Wort und in den Monaten zuvor gabe es viele Gespräche. Unstimmigkeiten zwischen einzelnen Sportvereinen und ihren übergeordneten Interessensvertretern sollen laut heutiger Aussage der Vereinsvertreter auf Verbandsebene geklärt werden. Der Punkt “Lehrschwimmbecken mit seitlicher Treppe oder doch Hubboden” muss und kann auch im weiteren Planungsverfahren geklärt werden. Ggf. bieten sich Besuche in anderen Bädern wie dem Südbad an, um zu einem fachgerechten Ergebnis zu kommen. Dito werden andere Punkte wie evtl. eine weniger einsehbare Platzierung etwa des Kursbeckens im weiteren Planungsprozess geklärt. Auf der Internetseite http://bb-bauen.de/ sollen in Kürze die Ergebnisse des heutigen Tages präsentiert werden. Wie auch der weitere Fortgang in der Planung. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen