Zusammenbrechendes Gesundheitssystem in Grossbritannien 19. Januar 2018 Ein aktueller Artikel von Spiegel Online: Eine Grippewelle — und das System wankt Gerade wird ja wieder vom Deutschen Gesundheitssystem gesprochen. Einige SPD’ler lehnen das Sondierungsergebnis ab, weil die Bürgerversicherung nicht darin enthalten ist. Es wird oft von einer “Zweiklassenmedizin” gesprochen. Befürworter des jetzigen Systems sprechen das nicht ab, sagen aber, das das zusätzliche Geld der Privatversicherten das System stabilisiert und für Innovationen sorgt, die letztlich allen zu Gute kommt. Würden Privatversicherte nur noch das bezahlen was ein gesetzlich Versicherter bezahlt, so würde im Gesundheitssystem ein zweistelliger Milliardenbetrag fehlen und das hätte dann auch negative Folgen für die gesetzlich Versicherten. Ergo: Das will alles gut überlegt sein. Die Hauptprobleme liegen u.E. derzeit sowieso woanders. Z.B. in der Verteilung der Ärzte auf Regionen (Stadt/Land und innerhalb der Städte). Oder in der offenbar im Vergleich zu anderen Ärzten zu geringen Vergütung von Hausärzten und somit auch zu wenigen Absolventen der Allgemeinmedizin. Oder in einer Arbeitsbelastung der vorhandenen (Haus)-Ärzte, die potentielle Medizinstudenten abschreckt. Oder nicht optimaler Angebotsstruktur von Krankenhäusern oder speziellen Problemen wie der Schließung von Geburtsabteilungen in Krankenhäusern rund um Bremen. Oder den Problemen der Hebammen. Und und und. Dennoch: Im Verhältnis zu ganz vielen anderen Ländern ist das Gesundheitssystem in Deutschland gut. Gefährliche Demagogen haben in Grossbritannien den Briten erzählt, das Ausländer aus der EU ihnen die Arzttermine wegnehmen würden. Mit dem Brexit könnte Grossbritannien Milliarden an Zahungen an die EU einsparen und die in das Gesundheitssystem stecken. Zudem blieben die Ausländer weg und alles wird für die Briten dann viel besser. Das war für viele eine Hautpmotivation für den Brexit zu stimmen. Das die EU-Ausländer in Grossbritannien Krankenkassenabgaben und Steuern zahlen, nach einigen Jahren viele wieder gehen und der Staat gar keine Gegenleistungen für diese Gelder zahlen muss, das wurde nicht erzählt. Auch nicht, das ganz viele Ärzte und Krankenschwestern auch aus dem EU-Ausland das System stützen, während britische Ärzte sich in privat finanzierten Bereichen betätigen. Ohne diese Zuwanderer soll der Nationale Gesundheitsdienst NHS zusammenbrechen. Schon heute muss man in Grossbritannien für ganz viele Leistungen privat bezahlen. Wer das Geld nicht hat, der muss im Zweifel sterben, weil der NHS nur Basisleistungen abdeckt. DAS ist dann eher die Zweiklassenmedizin — nicht das Deutsche System. teilen teilen E‑Mail RSS-feed teilen teilen