Zwischenfall bei der Fa. Nehlsen am Standort Reitbrake

Die Medi­en wie z.B. der Weser-Kurier berich­ten wei­ter über die aktu­el­len Ereig­nis­se am Stand­ort Reit­bra­ke der Fa. Nehlsen.

Es sind bis­lang erst 74 der ins­ge­samt 450 30-Liter-Fäs­ser mit einer Kata­ly­sa­tor­lö­sung mit dem Inhalts­stoff Anti­mon­pen­ta­chlo­rid neu umge­packt wor­den. Die Feu­er­wehr Bre­men hat sich zurück­ge­zo­gen. Die Auf­ga­be soll wei­ter von der Werks­feu­er­wehr des Che­mie­parks Lever­ku­sen und jetzt der nie­der­län­di­schen Spe­zi­al­fir­ma Reym durch­ge­führt werden.

Nach den Anga­ben im Inter­net — sie­he hier als PDF-Doku­ment — ist der Stoff stark ätzend. Auch schon beim Einatmen.

Das Umwelt­res­sort meint, die Fa. hät­te kei­ne Geneh­mi­gung zur Lage­rung des Stof­fes gehabt. Die Fa. Nehl­sen sagt, das man davon aus­geht, das man alle Geneh­mi­gun­gen habe. Dem Bericht nach hat­te die Fa. eine Geneh­mi­gung, die durch die unvor­her­ge­se­hen lan­ge Lager­zeit aber wohl abge­lau­fen sein könn­te. Ob sich die­se Geneh­mi­gung aller­dings auch auf den o.g. Stoff bezog, bleibt unklar. Die Staats­an­walt­schaft wur­de von der Behör­de zur Klä­rung beauftragt.

Für einen Ent­sor­gungs­fach­be­trieb gibt es ganz genaue gesetz­li­che Rege­lun­gen. Es dürf­ten nur die Stof­fe ange­nom­men oder — bereits das in ein erheb­li­cher Unter­schied — gela­gert wer­den, für die eine behörd­li­che Geneh­mi­gung vor­liegt. Über Ein­gangs- und Aus­gangs­men­gen ist genau Buch zu füh­ren. Die nach der bis­he­ri­gen Bericht­erstat­tung mög­li­che Ent­ge­gen­nah­me eines Stof­fes für den kei­ne Geneh­mi­gung besteht, offen­bart erheb­li­che Män­gel in der Betriebs­or­ga­ni­sa­ti­on und darf nicht pas­sie­ren. In kei­ner Betriebs­grö­ße. Aber erst recht nicht in einem in Bre­men so gro­ßen Unter­neh­men wie Nehl­sen, das auf zahl­rei­chen Gebie­ten der Abfall­ent­sor­gung mit meh­re­ren gro­ßen Stand­or­ten und eige­nen Labors im Bre­mer Wes­ten (Rie­spot, Lou­is-Kra­ges-Str., Reit­bra­ke, Müll­heiz­kraft­werk) aktiv ist. Und es ist ein Unter­schied, ob man z.B. Alt­pa­pier ent­sorgt oder eben hoch­gif­ti­ge Chemiecocktails.

 

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